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HZDR entdeckt 1_2012

Porträt// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 34 35 _TEXT . Christine Bohnet Michael Baumann ist seit kurzem auch Direktor am HZDR zur Gründung eines Forschungsinstituts, das die nachhaltige Versorgung mit wirtschaftskritischen mineralischen und metallhaltigen Rohstoffen sichern helfen soll. Angesichts der weltweit weiter steigenden Nachfrage nach Ressourcen werde man nicht umhin kommen, neue Rohstofflagerstätten zu erschließen, so Jens Gutzmer. Doch es wird endlich Zeit, das Potenzial zu erforschen und zu heben, das in der Rückgewin- nung der Ressourcen aus ausgedienten Technologieprodukten liegt, um diese in den Rohstoffkreislauf zurückzuführen. Das Recycling ist neben der Aufbereitung und Veredelung der Roh- stoffe einer der Hauptschwerpunkte des Helmholtz-Instituts Freiberg. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forschen an beiden Partnerstandorten, in Freiberg und in Dresden, und haben dort Zugriff auf eine breit gefächerte Ausrüstung wie das Freiberger Forschungsbergwerk und moderne Technika für Aufbereitung und Metallurgie. Dazu gehören aber auch Labore zur chemischen und physikalischen Charakterisierung von Rohstoffen, beispielsweise im Ionenstrahlzentrum des HZDR, und biotechnologische Labore, in denen die Aufbereitung von Kupfer und anderen Metallen mit Bakterien erforscht wird. In ein paar Jahren sollen etwa einhundert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran arbeiten, neue Technologien für die Wirtschaft zu entwickeln, um mineralische und metallhal- tige Rohstoffe effizienter bereitzustellen und zu nutzen sowie umweltfreundlich zu recyceln. Michael Baumann ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an der Universitäts- klinik Carl Gustav Carus Dresden und seit Januar 2012 ist er auch als Direktor dem Helmholtz-Zentrum Dresden- Rossendorf zugehörig. In den ersten Monaten des Jahres 2012 erhielt er gleich zwei renommierte Preise. Am 2. März wurde ihm in Genf der „Gilbert H Fletcher Distin- guished Professor Lecture Award“ verliehen. Der Preis würdigt international führende Onkologen, die zur Ver- besserung der Heilung von Krebserkrankungen beitragen. Das MD Anderson Cancer Center in Houston/Texas – eine der Spitzeneinrichtungen auf diesem Gebiet – vergibt ihn einmal jährlich. Im Mai 2012 nimmt Baumann den Regaud Preis der Europäischen Gesellschaft für Radiotherapie und Onko- logie ESTRO auf der ESTRO-Jahrestagung in Barcelona entgegen. Es handelt sich um die höchste Auszeichnung, die von der europäischen Radioonkologie vergeben wird. Der Preis, der nur alle zwei Jahre an einen international angesehenen Radioonkologen verliehen wird, ist benannt nach dem Franzosen Claudius Regaud, der im Jahr 1911 das Prinzip der fraktionierten Bestrahlung formulierte und diese später zusammen mit Henri Coutard in die klinische Praxis einführte. Damit gilt er der Fachwelt als Vorbild für translationale Forschung, also für eine Forschung, die bestrebt ist, Erkenntnisse möglichst schnell zum Wohle von Patienten anwenden zu können. Michael Baumann ist auch Sprecher des OncoRay-Zen- trums, das gemeinsam von HZDR, Universitätsklinikum und Technischer Universität Dresden getragen wird. Zusammen mit Kollegen am Deutschen Krebsforschungs- zentrum (DKFZ) und an der Universität Heidelberg bildet OncoRay das „Nationale Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie“ und ist zudem Partner im „Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung“. In den Jahren 2010 und 2011 war Michael Baumann Präsident der Europäischen Krebsgesellschaft ECCO. Hoch dekoriert KONTAKT _Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie Prof. Jens Gutzmer j.gutzmer@hzdr.de www.hzdr.de/hif BAKTERIEN ALS BERGARBETER: Biotechnologen im HZDR untersuchen den Einsatz von Bakterien für die Aufbereitung von Kupfer und anderen Metallen. Foto: Frank Bierstedt

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