Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

HZDR entdeckt 1_2012

entdeckt 01.12 TITEL WWW.Hzdr.DE verringern und gleichzeitig die immer noch entstehende Wärme abführen. Die Spule bleibt dadurch ausreichend kühl und kann für viele wissenschaftliche Experimente wiederver- wendet werden. Die weltbesten Materialwissenschaftler zu Gast in Dresden Für Experimente in höchsten Magnetfeldern reisen Forscher nicht nur aus Regensburg, Garching und Karlsruhe nach Dres- den, sondern auch aus Frankreich, Großbritannien oder der Tschechischen Republik. Selbst Japaner, US-Amerikaner und Südafrikaner melden sich schon mal im HZDR an, um ihre Ma- terialien dort unter die Lupe zu nehmen. Und weil die vorhan- denen fünf Räume mit Superspulen und dicken Betonwänden dem Andrang der Forscher schon heute nicht mehr gewach- sen sind, entstehen bis 2014 sechs weitere dieser „Pulszellen“ und eine zweite Kondensatorbank. Die Wahrscheinlichkeit wächst damit enorm, dass die Elektronik- oder Supraleiter- Materialien der Zukunft auch dem HZDR zu verdanken sind. KONTAKT _ Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden im HZDR Prof. Joachim Wosnitza j.wosnitza@hzdr.de Kleine Sensationen sind an der Tagesordnung Die Wissenschaftler des Hochfeld-Magnetlabors Dresden entwickeln nicht nur Rekord verdächtige Spulen und un- terstützen externe Kollegen bei ihren Projekten, sondern forschen auch selbst – teilweise mit Aufsehen erre- genden Ergebnissen. So vereinten sie das physikalisch scheinbar Unvereinbare und wiesen das gleichzeitige Vorkommen von Supraleitung und Ferromagnetismus in einer intermetallischen Verbindung aus Wismut und Ni- ckel nach. Was für den Laien nicht sonderlich aufregend klingt, stellt für Physiker eine kleine Sensation dar. Denn eigentlich schließen sich hohe Magnetfelder und Supralei- ter aus. Zwar gibt es zahlreiche Materialien, die bei sehr niedrigen Temperaturen supraleitend werden, also Strom ohne Widerstand durch sich hindurch lassen. Allerdings steht diese Eigenschaft in Konkurrenz zum Ferromagne- tismus, der Supraleitung in aller Regel unterdrückt. Nicht so bei der untersuchten Verbindung: Hier stellten die Dresdner Forscher mit Hilfe von Experimenten in hohen Magnetfeldern und bei sehr niedrigen Temperaturen fest, dass das Material – wenn man es erst einmal auf Nano- meter große Teilchen minimiert hat – völlig andere Ei- genschaften aufweist, als größer dimensionierte Proben desselben Stoffes. Das Überraschendste daran: Die neue an der Technischen Universität Dresden entwickelte Ver- bindung ist ferromagnetisch und supraleitend zugleich. Es ist damit einer von sehr wenigen bislang bekannten Stoffen, der diese ungewöhnliche und physikalisch noch nicht vollständig erklärbare Kombination aufweist. „Das ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die ausge- zeichneten Chancen, die moderne Nanotechnologie heute eröffnet“, betont Thomas Herrmannsdörfer, Physiker am Dresdner Hochfeld-Magnetlabor im HZDR. Publikation: T. Herrmannsdörfer, R. Skrotzki, J. Wosnitza, D. Köhler, R. Boldt, M. Ruck: “Structure-induced coexistence of ferromagnetic and superconducting states of single-phase Bi3Ni seen via magnetization and resistance measurements”, in Physical Review B, Band 83 (2011), S. 140501 (DOI: 10.1103/PhysRevB.83.140501) Kondensatorbank: Die weltgrößte Kondensatorbank steht im Dresdner Hochfeld-Magnetlabor und kann Energien von bis zu 50 Megajoule speichern. Foto: Jürgen Lösel

Pages