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entdeckt_01_2013

entdeckt 01 .13 PORTRÄT WWW.Hzdr.DE // Am HZDR gibt es ein neues Institut für Radioonkologie. _Text . Anja Weigl Krebs mit „neuen“ Strahlen besser behandeln Das HZDR, das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und die Medizinische Fakultät der TU Dresden arbeiten schon lange in der Strahlenforschung gegen Krebs im OncoRay-Zentrum zusammen. Durch ein neues Institut für Radioonkologie am HZDR – es wurde zum 1. Januar 2013 gegründet – soll die radioonkologische Forschung in Dresden noch schlagkräftiger werden. Die Strahlentherapie mit Proto- nen steht im Zentrum der gemeinsamen Forschung. Der Direktor des neuen Instituts für Radioonkologie, Micha- el Baumann, ist als Krebsexperte national wie international geschätzt. Er leitet in Dresden die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum und spricht für das Forschungszentrum OncoRay. Zurzeit berät er die Bundesregierung bei der „Prävention für mehr Gesundheit und Lebensqualität“. Er war außerdem Präsident der europäischen Strahlentherapie-Vereinigung ESTRO und der Europäischen Krebsgesellschaft ECCO. Auf die Frage, wie man Krebs vorbeugen könne, gibt er einfache Ratschläge: „Verzicht auf Rauchen, gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Sport“. Leider ist das kein Patentrezept; als Klinikdirektor, der tagtäglich selbst mit Krebspatienten zu tun hat, weiß er das gut. Gerade die Onkologie, also die Wissenschaft von der Vor- beugung, Diagnose, Therapie und Nachsorge von Krebs, habe sich in den letzten Jahrzehnten sehr weit entwickelt, so Michael Baumann. In keinem anderen medizinischen Bereich gäbe es so viele Fortschritte, um Patienten individueller durch verbesserte biologische Kenntnisse zu behandeln. Das ist auch der Ansatz der Dresdner Krebsforschung: Seit Jahren forschen Wissenschaftler und Ärzte im OncoRay-Zentrum an einer tech- nisch optimierten und biologisch individualisierten Strahlen- therapie, um mehr Krebspatienten zu heilen. Nur wenn sie eng zusammenarbeiten, kommen neue Forschungsergebnisse aus dem Labor in der Klinik bei den Patienten an. Das neue Institut für Radioonkologie wird die Translation von neuesten Erkennt- nissen aus der Strahlenforschung vorantreiben. Das Institut baut eine wissenschaftliche Struktur parallel zur Strahlentherapie-Klinik am Universitätsklinikum auf. Es soll ebenso wie die Klinik vier Abteilungen haben für Radioon- kologie, Translationale Radioonkologie, Medizinische Strah- lenphysik und Strahlenbiologie. Beide – Klinik und Institut – werden auch räumlich eng zusammengehören. So sollen die Forscherinnen und Forscher noch dieses Jahr in das neue Protonentherapie-Zentrum einziehen, das unmittelbar neben der Klinik entsteht. Teilchenstrahlen vernichten bösartige Tumoren präziser und schonen das gesunde Gewebe besser als herkömmlich angewendete Röntgenstrahlung. Die Wissenschaftler wollen die Therapie mit Protonenstrahlen auf verschiedenen Etappen der Behandlung technologisch weiterentwickeln – in enger Kooperation mit weiteren Krebsforschern am HZDR in den Instituten für Radiopharmazeutische Krebsforschung und Strahlenphysik. Es geht ihnen beispielsweise um bildgebende Verfahren, mit denen man die biologischen Eigenschaften von Tumoren genauer untersuchen kann. Dadurch ließe sich die Bestrahlungsplanung verbessern. Weitere Themen sind die präzise Bestrahlung beweglicher Tumoren, die Kontrolle der Bestrahlungsdosis in Echtzeit (siehe Artikel auf Seiten 38 und 39) oder eine neue Beschleunigungstechnologie für Ionen- strahlen mit Laserlicht. Ein Prototyp für Letzteres soll in den nächsten Jahren in dem neuen Protonentherapie-Zentrum ge- testet werden. Voraussichtlich ab 2014 werden dort Protonen- strahlen von einem Kreisbeschleuniger in der Krebsbehand- lung eingesetzt und im Rahmen klinischer Studien erprobt. Krebsexperte: Michael Baumann ist Direktor des Instituts für Radioonkologie. Foto: André Wirsig Kontakt _Institut für Radioonkologie im HZDR Prof. Michael Baumann über: Carolin Haase carolin.haase@uniklinikum-dresden.de

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