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entdeckt_01_2013

entdeckt 01 .13 Wissenswert WWW.Hzdr.DE Endlager im Verbund erforschen Anfang dieses Jahres haben die führenden Institutionen in der Endlagerforschung die „Deutsche Arbeitsgemeinschaft Endlagerforschung (DAEF)“ gegründet. Der Vorsitzende, Horst Geckeis vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), beschreibt die damit verbundenen Ziele folgendermaßen: „Mit unseren Ergebnissen wollen wir die Bundesregierung und die zuständigen Bundes- und Länderbehörden sowie den Bun- destag und sonstige interessierte Institutionen zum Beispiel in Form von Positionspapieren und Stellungnahmen beraten. Mindestens genauso wichtig ist uns aber, auch die Öffentlich- keit über Entwicklungen und Ergebnisse auf dem Gebiet der Endlagerforschung zu informieren.“ Drei Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren gehören zu den Gründungsmitgliedern der DAEF: das KIT, das Forschungszentrum Jülich und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Vinzenz Brendler vom Institut für Ressourcenökologie des HZDR sieht eine wichtige Aufgabe darin, gesicherte Daten für all diejenigen zur Verfügung zu stellen, die an der Entscheidung über zukünftige Endlagerstandorte beteiligt sind. „Unser Engagement gilt seit vielen Jahren einer zentralen chemischen Stoffdatenbank, die wir mit überprüften Forschungsdaten aus dem eigenen Haus, aber auch aus der ganzen Welt befüllen. Hier können Exper- ten und Laien erfahren, wie sich radioaktive Elemente in der Umwelt, etwa in den unterschiedlichen Gesteinsformationen Ton, Granit oder Salz, verhalten.“ Die Forscher im HZDR unter- suchen deshalb, welche Bindungsformen die Aktiniden Uran, Plutonium, Americium oder auch Neptunium unter anderem mit Gesteinen eingehen. Da diese radioaktiven Schwermetalle eine zentrale Rolle im Kernbrennstoff-Kreislauf spielen, ist es von enormer Bedeutung, herauszufinden, ob deren Verbin- dungen beim Eintritt von Wasser in ein Endlager leicht oder schwer löslich sind. Die neue Arbeitsgemeinschaft will sich dafür einsetzen, wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden, um die Kompe- tenz in der Endlagerforschung in Deutschland zu erhalten und weiterzuentwickeln. Der fachliche Austausch soll durch die Organisation von Workshops und Tagungen unterstützt wer- den. Die involvierten Einrichtungen planen zudem, auch neue sozialwissenschaftliche Fragestellungen in ihr Forschungs- portfolio aufzunehmen, sodass dieses von der Grundlagen- forschung über Sicherheits- und Nachweiskonzepte bis hin zu konkreten Auswahlprozeduren für Standorte reicht. Kontakt _Karlsruher Institut für Technologie, KIT Prof. Horst Geckeis horst.geckeis@kit.edu Endspurt für den Protonentherapie-Bau Die Anlieferung des Kreisbeschleunigers am neuen OncoRay- Zentrum für Protonentherapie war spektakulär. Zuvor war das Gerät mehrere Tage per Schwerlasttransport von Belgien nach Dresden unterwegs und legte dabei über 800 Kilometer zurück. Entwickelt und hergestellt wurde es vom Belgischen Weltmarktführer für solche Anlagen, die Ion Beam Applica- tions S.A. (IBA). Das Unternehmen, das bereits 13 Protonen- anlagen für die Krebstherapie weltweit im Einsatz hat, ist in Dresden später auch für den Betrieb verantwortlich. Mitten in der Nacht zum 6. Februar 2013 jedenfalls traf das Zyklotron auf dem Gelände des Dresdner Universitätsklini- kums ein. 220 Tonnen schwer ist der noch am selben Tag auf sein Fundament gesetzte Protonenbeschleuniger. Eigens für das Einbringen mit Schwerlastkran war das Gebäudedach noch offen geblieben und so nutzten viele Pressevertreter und Anwohner die einmalige Gelegenheit, das in zwei Teilen einschwebende Zyklotron zu fotografieren und das Gebäude zu besichtigen. Die Träger des OncoRay-Zentrums – das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, die gleichnamige Medizinische Fakultät der Technischen Universität Dresden sowie das Helmholtz- Zentrum Dresden-Rossendorf – haben sich mit dem Ziel zusammengeschlossen, eine schonende und äußerst präzise Krebstherapie mit Protonenstrahlen zu erforschen. In Dresden wird dazu in den kommenden Jahren der Einsatz von Protonen patientennah und jenseits kommerzieller Zwänge weiterent- wickelt. www.oncoray.de 110 TONNEN HOCHTECHNOLOGIE: Der obere Teil des Zyklotrons schwebt durch das Dach des neuen OncoRay-Gebäudes ein. Die ersten Patienten sollen im Rahmen von Studien bereits 2014 behandelt werden. Foto: André Wirsig

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