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entdeckt 01/2014 - Leben in der Uranmine

TITEL// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 16 17 // Bakterien wachsen in Bergbau und Endlager. _TEXT . Roland Knauer Leben in der Uranmine Wenn Stalaktiten von der Decke einer Höhle hängen, sollte das einer Geochemikerin wie Evelyn Krawczyk-Bärsch vom Institut für Ressourcenökologie des HZDR eigentlich keinen Schauder über den Rücken jagen. Auch nicht an einem Ort wie der Mine Königstein in der Sächsischen Schweiz, in der bis 1990 mit Hilfe von Schwefelsäure Uran aus dem Berg ge- löst wurde. Allerdings bestehen diese Stalaktiten nicht wie in anderen Höhlen aus Kalkstein, sondern aus lebenden Zellen: Hängen aber bis zu 45 Zentimeter lange Filme aus Bakterien von der Decke, kommen sich wohl die allermeisten Menschen wie in einem Grusel-Film vor – Schaudern inbegriffen. Für Evelyn Krawczyk-Bärsch gehört das inzwischen zum Beruf, schließlich erforscht sie solche Mikroorganismen. Uranbergbau mit Schwefelsäure Die Vorgeschichte ihrer Untersuchungen begann genau genommen 1963. Damals wurde in der Nähe der Festung Königstein eine Uran-Lagerstätte entdeckt: 30.000 Tonnen dieses damals für Kernkraftwerke und Atombomben benö- tigten Elements steckten dort im Sandstein der Sächsischen Schweiz. Ab 1967 wurde das radioaktive Schwermetall dann abgebaut. Rasch war klar, dass sich herkömmliche Bergbau- methoden wegen des sehr geringen Urangehalts im Sandstein schlecht eigneten. Bereits am Anfang der 1970er Jahre begannen Untersu- chungen, ob sich das Uran nicht mit chemischen Verfahren besser aus dem Gestein lösen lässt. 1984 wurde der Abbau in Königstein komplett umgestellt. Durch Bohrlöcher wurde ver- dünnte Schwefelsäure in den Sandstein gepresst oder in dort gesprengte Kammern gefüllt. Später wurde die Flüssigkeit zusammen mit den aus dem Gestein gelaugten Uranverbin- dungen an die Erdoberfläche gepumpt. Dort wurde das Uran HINTERLASSENSCHAFTEN: In der ehemaligen Uranerzmine im sächsischen Königstein haben sich beeindruckende Biofilme gebildet.

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