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entdeckt 01/2014 - Auf Tauchstation in der Gülle

TITEL// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 24 25 // Was geht ab in Biogasanlagen? Für die Betreiber sind die Behälter oft eine „Black Box“: Meist umso mehr, je stärker die Masse verquirlt wird. Doch das frisst Energie. Forscher des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf entwickeln daher Sensoren, die Einblicke in die Gärbehälter bringen – und so die Effizienz der Anlagen steigern. _Text . Gerhard Samulat Auf Tauchstation in der Gülle AUTONOME SENSOREN: Eine neue Technologie kann erstmals überprüfen, ob Biogasanlagen effizient betrieben werden. Bild: Fotolia © Wolfgang Jargstorff Wie Spielzeug-U-Boote tauchen die Sensoren durch das Gärbecken. Alle zwanzig Sekunden messen sie den Druck, die Temperatur und mit welcher Stärke sie von der Strömung hin- und hergerissen werden. „Aus den Daten können wir nachher schließen, wie gut das Substrat durchmischt ist“, erläutert Uwe Hampel. Er ist AREVA-Stiftungsprofessor für Bildgebende Messverfahren der Energie- und Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Dresden sowie Abteilungsleiter am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Die Sensoren sind etwa so groß wie Tennisbälle. Ihre Form erinnert aber eher an die Plastikbehälter aus den Schokoladen- Überraschungseiern. Im Gegensatz zu diesen sind sie jedoch so robust, dass sie lange die Prozessbedingungen in der Biomasse überstehen. Ihr hermetisch gekapseltes Inneres enthält eine Elektronik sowie eine Knopfbatterie, die sie gut einhundert Tage autark machen. Sebastian Reinecke, ein Doktorand von Hampel, hat die Sen- soren entwickelt. „Anfänglich hörte sich das nach Spinnerei an“, gesteht der Professor. Doch begeisterte die Idee schnell die Experten. Auf der Energiefachmesse „enertec“ erzielte das Sensorkonzept einen Innovationspreis. Schließlich weiß bislang niemand so genau, was sich in einer Biogasanlage im Detail abspielt. „Wenn Sie dort einen Grashalm hineinwerfen, kann der bereits nach wenigen Minuten über den Überlauf wieder herauskommen“, erläutert Hampel. Andere bleiben nahezu ewig drin. Das Rührwerk verquirlt das Fluid nur

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