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entdeckt 01/2014 - Beschleuniger in Medizin und Forschung

Wissenswert// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 40 41 hen durch die Strömung und wie lassen sie sich mindern? Wie handhabt man zähflüssiges Rohöl? Wie verhalten sich Feststoffe im Förderstrom? Wie sehen optimale Mehrphasen-Pumpen aus? Zur Beantwortung derartiger Fragen sowie zur praxisnahen Ausbildung ihrer Ingenieurstudenten will die Universität Zakho ein Labor für Mehrphasen-Strö- mungen aufbauen. Gefördert durch den Deutschen Akademischen Austausch- dienst (DAAD) startete im April 2014 im Rahmen des Irakisch-Deutschen Partnerschaftsprogramms für Universi- täten die Phase A der Zusammenarbeit: die Anbahnung einer Forschungskoope- ration zwischen der Universität Zakho und dem HZDR. Das Helmholtz-Zentrum wird als Refe- renzpartner die Universität im Irak bei Aufbau, Einrichtung und Betrieb eines ei- genen Mehrphasen-Labors unterstützen. Hier sollen in Zukunft neue Technologien für die Erdgas- und Erdölfördertechnik, wie beispielsweise Mehrphasen-Mengen- messgeräte oder -Pumpen, erprobt und entwickelt werden. Die Universität Zakho finanziert alle Arbeiten, die nötig sind, um die neuen Versuchsstände auszule- gen und mit Messtechnik auszustatten. Auch Training und Weiterbildung stehen hoch im Kurs. Irakische Ingenieure und Wissenschaftler sollen an den neuen Versuchsständen, aber auch im Rahmen von Kursen und durch projektbezogene Zusammenarbeit am HZDR ausgebildet werden. Nicht zuletzt können besonders fähige Nachwuchswissenschaftler von der Zusammenarbeit profitieren, indem sie in gemeinsamen Projekten promo- vieren. Der Aufbau des Labors im Irak steht je- doch erst in der Phase B der Förderung durch den DAAD an, die nun gestartete Phase A beinhaltet Workshops zum In- formationsaustausch und zum Kennen- lernen der Partner sowie das Erarbeiten eines festen Programmplans inklusive Zeit- und Finanzierungsplanung. Eine Kooperationsvereinbarung soll die erste Phase abschließen. Kontakt _Institut für Fluiddynamik am HZDR Prof. Uwe Hampel u.hampel@hzdr.de Von den rund 30.000 Beschleunigern weltweit ist ein gutes Drittel für die Me- dizin im Einsatz. Meist handelt es sich um Linearbeschleuniger, die harte Rönt- genstrahlung oder Elektronen für die Strahlentherapie produzieren, und das täglich sowie mit hoher Verfügbarkeit. Die Zahl der Kliniken, die einen Kreis- oder Ringbeschleuniger betreiben, ist dagegen noch überschaubar klein. Wäh- rend in Dresden bald ein mehrere hun- dert Tonnen schwerer Kreisbeschleuni- ger Protonen für die neue Krebstherapie mit geladenen Teilchen liefern wird, können an der Heidelberger Ionenstrahl- Therapie am Ringbeschleuniger auch Kohlenstoff-Ionen und weitere Ionen- Sorten erzeugt werden. Die Giganten in der Welt der Beschleu- niger sind aber sicherlich nur in großen Forschungszentren vorhanden. Kommt es dort zur Entdeckung neuer Teilchen, dann sorgt dies regelmäßig für Schlag- zeilen in den Medien. Ein spektakuläres Thema war etwa der Nachweis des Higgs-Teilchens an der Europäischen Or- ganisation für Kernforschung CERN, für dessen Vorhersage im vergangenen Jahr der Nobelpreis Physik verliehen wurde. Um dieses Teilchen noch genauer vermessen zu können, soll die Energie des größten Teilchenbeschleunigers der Welt – der Large Hadron Collider (LHC) hat einen Umfang von knapp 27 Kilome- tern – noch einmal verdoppelt werden. Dies war nur eines von vielen Themen, mit denen sich die rund 1.500 Teilneh- mer auf der Weltbeschleunigerkonferenz „IPAC“ vom 15. bis 20. Juni 2014 in Dresden beschäftigten. Forscher vom CERN hielten allein acht Vorträge auf der „International Particle Accelerator Conference“, aber auch andere Zentren waren gleich mit mehreren Rednern vertreten. So auch das HZDR: Michael Gensch berichtete über den Aufbau einer superstrahlenden Quelle für Terahertz-Strahlen im ELBE-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen. Koope- rationspartner des aufwendigen Projekts sind die Helmholtz-Zentren DESY und Karlsruher Institut für Technologie, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt sowie der European XFEL und das ameri- kanische Beschleuniger-Labor SLAC. Eine Rossendorfer Eigenentwicklung, die supraleitende Elektronenkanone, war dagegen das Vortragsthema des Physikers Jochen Teichert. Diese Zu- kunftstechnologie sorgt dafür, dass der Elektronenstrahl des Beschleunigers ELBE am HZDR eine besonders hohe Qualität aufweist. „Viele spannende Projekte auf dem Gebiet der Teilchenbe- schleunigung werden derzeit realisiert, denn mit immer noch intensiveren und brillanteren Strahlen können Forscher die Kräfte verstehen, die unsere Welt zusammenhalten“, freute sich Peter Michel vom HZDR über das Welttreffen der Beschleunigerexperten. Er hatte die Organisation vor Ort zu verantworten und ihm ist es unter anderem zu verdan- ken, dass die IPAC-Konferenz 2014 in Dresden stattfand. (CB) Beschleuniger in Medizin und Forschung Konferenzempfang im Albertinum Dresden

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