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entdeckt_02_2013

entdeckt 02 .13 PORTRÄT WWW.Hzdr.DE ist nicht für jeden etwas. Die Bedingungen vor Ort seien karg, die Wasserqualität oft nicht gut, medizinische Versorgung weit entfernt. Dennoch seien die Risiken kalkulierbar, so der Forscher. Viel wichtiger sei es, dass alle Exkursionsteilnehmer eine ordentliche Kondition haben und die Höhenluft gut ver- tragen. Eine Studentin habe extra mit Joggen angefangen, um sich darauf vorzubereiten. Gloaguen selbst braucht das nicht; er fährt viel Mountainbike, um sich fit zu halten. Im Pamir zwischen Tadschikistan und Afghanistan Mit dem Flugzeug ging es also in die tadschikische Hauptstadt Duschanbe, von dort aus mit dem Auto in den Pamir, und später weiter über die Grenze nach Afghanistan. Eines der wichtigsten Ziele war es, Gesteinsproben für spätere Untersu- chungen zu sammeln. Sie werden nun im Ionenstrahlzentrum des HZDR ausgewertet. Gloaguens Kollegen aus der Gruppe Ionenstrahl-Analytik betreiben dort eine Anlage für Beschleu- niger-Massenspektrometrie. Damit messen sie den Anteil bestimmter radioaktiver Isotope, welche durch die Wechsel- wirkung zwischen energiereicher Strahlung aus dem Kosmos und den Gesteinen entstanden sind. Abhängig vom Verhältnis können die Forscher genau sagen, wie lange die Steine bereits an der Erdoberfläche liegen – ein wichtiger Hinweis für Gloa- guen, um die geologischen Prozesse zu beschreiben, die zur Ausbildung der Berge geführt haben. Die Gesteinsproben für die Altersbestimmung stammen nicht nur von unterschiedlichen Höhenlagen, sondern beispielsweise auch von den Ufern einiger der höchsten natürlichen Stauseen der Welt, wie Saressee und Yashilkul, die beide im Pamir liegen. Sie werden auf Erdbeben zurückgeführt – die Forscher wollen herausfinden, wann sich diese im Einzelnen ereigne- ten und so die zeitlichen Abstände dieser Naturkatastrophen bestimmen. Auch dafür hilft ihnen die Spur der Steine. „Die Prozesse, die bei der Entstehung von Gebirgen eine Rolle spielen, helfen uns ebenfalls bei der Erkundung von Roh- stoffen“, so Gloaguen. Inwiefern für die Rohstoffsuche auch Methoden der Fernerkundung geeignet sind, untersucht das Helmholtz-Institut Freiberg nun im sächsischen Erzgebirge in einem gemeinsamen Projekt mit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und der TU Bergakademie Freiberg. In etwa drei Jahren soll klar sein, welche Mengen an Rohstoffen wie Zinn und Wolfram es noch in der Umgebung der Erzgebirgsstadt Geyer gibt (siehe Artikel auf den Seiten 19 bis 21). Kontakt _Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie im HZDR / TU Bergakademie Freiberg Dr. Richard Gloaguen r.gloaguen@hzdr.de Neuer Institutsdirektor am HZDR Seit dem 1. Oktober leitet Thorsten Stumpf das Institut für Ressourcenökologie am HZDR. Der Ra- diochemiker wechselt vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in die sächsische Landeshaupt- stadt. Bislang hat sich Stumpf besonders mit den Wechselwirkungen zwischen Radionukliden aus radioaktiven Abfällen und den geologischen Um- gebungen, in denen sie gelagert werden sollen, auseinandergesetzt. Für diese Forschung hat ihn vor kurzem die Fachgruppe Nuklearchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) mit dem Fritz-Straßmann-Preis ausgezeichnet. Vom KIT bringt Stumpf die Helmholtz-Nachwuchs- gruppe „Structures and Reactivity at the Aqueous/ Mineral Interface“ mit. Unter der Leitung von Mo- ritz Schmidt beschäftigen sich hier Forscherinnen und Forscher mit den Strukturen, Prozessen und Reaktionen an der Wasser-Mineral-Grenzfläche auf molekularer Ebene. Diese Grenzflächen spie- len als Rückhaltebarrieren in der Sicherheitsfor- schung für ein nukleares Endlager eine besondere Rolle, da verlässliche Vorhersagen des Transport- verhaltens von Radionukliden für Hunderttausen- de von Jahren benötigt werden. Kontakt _Institut für Ressourcenökologie im HZDR PD Dr. Thorsten Stumpf t.stumpf@hzdr.de Foto: Oliver Killig

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