Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

entdeckt_02_2014

entdeckt 02 .14 FORSCHUNG WWW.HZDR.DE Ein glücklicher Dienstleister Während sich so mancher Wissenschaftler ungern vor den Karren der Projekte anderer spannen lässt, bezeichnet sich Nagel selbst als einen „glücklichen Dienstleister“. „Ich bekomme viele Anregungen für informationstechnische Forschungsprojekte aus den Problemen, mit denen Anwender zu uns kommen.“ Und oft ähneln sich die Schwierigkeiten, die Biologen, Physiker oder Ingenieure mit ihren Daten oder Rechenoperationen haben. „Wir haben am ZIH zum Beispiel ein universelles Paket von Werkzeugen entwickelt, wie man bei Rechenoperationen in hochkomplexen Systemen ermitteln kann, wo sie vielleicht zu langsam sind und wie man sie be- schleunigen kann“, sagt Nagel, der sich schon mit „Big Data“ beschäftigt hat, als es den Begriff noch gar nicht gab. 2003 beantragte er für die TU Dresden die nötige IT-Infra- struktur für das datenintensive Rechnen. „Es gab zwar einige Supercomputing-Zentren für die Modellierung und Simulati- on komplexer Systeme, aber keine, die sich mit den großen Datenmengen beschäftigten, die zum Beispiel in der Genom- forschung anfallen.“ Dabei ist nicht nur die Größe oder Menge der Daten eine Herausforderung, sondern auch ihre Komple- xität oder schnelle Veränderlichkeit. Bei mikroskopischen Untersuchungen entstehen zum Beispiel mitunter 150.000 Bilder pro Tag, jedes einzelne mehrere Megabyte groß. „Das Dresdner Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik hat täglich eine große Zahl von Filmen generiert“, sagt Nagel. Zunächst mussten Doktoranden ununterbrochen notieren, was in jedem einzelnen zu sehen ist. „Heute läuft das weitgehend automatisch. Trotzdem müssen wir noch schneller werden.“ Für ein Projekt, bei dem es um die Auf- nahme bestimmter Medikamente und anderer Stoffe in Zellen ging, brauchten die Forscher ein Rechensystem, das diese Da- ten sehr schnell einlesen und lange im Hauptspeicher halten kann, um sie dort mit anderen Daten zu vergleichen. VISUALISIERUNG: Simulation astrophysikalischer Jets – im Vordergrund die turbulente Dynamik der Elektronen an der Grenzfläche zwischen Jet und umgebendem Gas. Dahinter leuchtet die Abstrahlung der Elektronen in verschiedenen Farben des Spektrums. VORDENKER: Wolfgang Nagel. Foto: Lothar Sprenger

Seitenübersicht