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HZDR entdeckt 1_2012

entdeckt 01.12 Wissenswert WWW.Hzdr.DE Rund 30 internationale Experten der IAEA diskutierten vom 20. bis 23. März 2012 im Helmholtz-Zentrum Dresden-Ros- sendorf die Auswirkungen der Reaktorunfälle von Fukushima auf die Weiter- und Neuentwicklung derzeitiger und zukünf- tiger Reaktoren. Kerntechnik-Experten sind sich in ihren Urtei- len einig: Im Hochtechnologie-Land Japan waren die Kern- kraftwerke nicht fit genug, um große Naturkatastrophen ohne Gefahr für Umwelt und Bevölkerung zu überstehen, und in den nach Erdbeben und Tsunami im Jahr 2011 havarierten Anlagen lief die unbedingt notwendige Kühlung viel zu schleppend an. Moderne passive Sicherheitssysteme, über die die Anlagen in Fukushima nicht verfügten, hätten den Austritt von Radioak- tivität sicherlich vermindert. Im Gegensatz dazu gehören die deutschen Kernkraftwerke nach wie vor zu den sichersten der Welt und das deutsche Know-how um Reaktorsicherheit wird international geschätzt. Die Bundesregierung hat der Kerntechnik-Forschung in der Folge des Kernenergieausstieges in ihrem Energieforschungs- programm (2011) eine klare Aufgabe definiert. Sie soll durch Mitwirkung in internationalen Gremien als kompetenter Part- ner gestaltenden Einfluss auf die Sicherheitsdiskussion neh- men. Deutsche Fachleute sollen deshalb in internationalen In- stitutionen wie der internationalen Atom-Energie-Organisation (IAEA), der Nuklear-Energie-Agentur (NEA), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie der Europäischen Union (Euratom) aktiv mitarbeiten. Ein solcher Fachmann ist Bruno Merk vom HZDR. Er hat das IAEA-Treffen in Absprache mit dem zuständigen Bundesmini- sterium für Wirtschaft und Technologie nach Dresden geholt. Der genaue Titel der Veranstaltung lautete: „Auswirkungen von Fukushima auf aktuelle und künftige Designs schneller Reaktoren“. Daran nahmen Experten aus der Industrie, von Genehmigungsbehörden und weltweit anerkannte Wissen- schaftler aus nahezu allen Ländern, die aktiv an der Entwick- lung schneller Reaktoren arbeiten, teil. Vorteile schneller Reaktoren Bruno Merk erläutert den Vorteil von schnellen Reaktoren so: „Schnelle Reaktoren haben grundsätzlich zwei Vorteile gegenüber heutigen Reaktoren: Der Brennstoff wird erheblich besser genutzt und es lässt sich ein geschlossener Brenn- stoff-Kreislauf bewerkstelligen. Beides führt zu geringeren Müllmengen und es besteht zusätzlich die Möglichkeit, den Endlagerzeitraum deutlich zu verringern. Die Sicherheitsphi- losophie für schnelle Reaktoren entwickelt sich im Übrigen sehr rasant, sodass auch das Ziel einer weiter verbesserten Sicherheit gegenüber derzeit in Bau befindlichen Kernreak- toren erreichbar scheint.“ Kerntechnik-Experten von der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEA in Dresden Das Treffen der IAEA-Experten in Dresden geht auf die Initiative von Bruno Merk (1. Reihe, 3.v.l.) zurück. Zehn Monate nach der feierlichen Grundsteinlegung konnte im Hochfeld-Magnetlabor Dresden des HZDR erneut angesto- ßen werden. Die Rohbauarbeiten des Erweiterungsbaus sind fertig, nun stehen der Innenausbau und die Einrichtung an. Nachdem das Hochfeld-Magnetlabor im Jahr 2005 fertig ge- stellt wurde, ist es seit 2007 als europäisches Nutzerlabor für die Materialforschung in Betrieb. Die große Nachfrage nach Messzeit durch externe und interne Nutzer führte innerhalb kurzer Zeit dazu, dass das Labor an seine Kapazitätsgrenzen stieß – ein Anbau wurde dringend nötig. Im Erweiterungsbau werden eine zweite Kondensatorbank zur Energiespeicherung sowie sechs Pulskammern für Experimente Platz finden. Die Übergabe ist Ende des Jahres 2012 geplant. Die Investitions- summe von 20 Millionen für die gesamte Erweiterung des Hochfeld-Magnetlabors als internationales Nutzerzentrum wird zu großen Teilen vom Freistaat Sachsen getragen. Richtfest – das Hochfeld-Magnetlabor wird erweitert Der Anbau im Hintergrund vergrößert das Laborgebäude um etwa die Hälfte.

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