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entdeckt_02_2012

Kooperation// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 40 41 Die Rossendorf Beamline präsentiert sich ihren Nutzern aus Deutschland und Europa seit Ende 2011 in komplett erneuer- ter Form. Dieser Umbau fiel mit einem auf sieben Jahre ange- legten, 180 Millionen Euro teuren Ausbau der ESRF zusam- men, der vor kurzem die Halbzeit-Marke erreichte: Zwi- schen Dezember 2011 und Mai 2012 wurde der gesamte Komplex erstmals seit seiner Einwei- hung im Jahr 1994 für fünf Monate abgeschaltet, um die Fundamente für eine 12.000 Quadratmeter große, neue Experi- mentierhalle legen und zahlreiche Komponenten in bestehenden An- lagen installieren oder umbauen zu können. Diese Bau- tätigkeit blieb übri- gens nicht ohne Auswirkungen auf die Betonplatte, die den Ringbeschleu- niger trägt. An manchen Punkten senkte oder hob diese Platte sich um bis zu einem Zentimeter, was eine komplette Neuausrichtung der Anlage nötig machte, die den Neustart im Mai zum Glück aber nicht beeinträchtigte. Der Rest des Ausbaus wird nunmehr ohne nennenswerte Un- terbrechungen des normalen Nutzerbetriebs fortgesetzt. Die Idee zu einem umfassenden Ausbau der ESRF stammt aus dem Jahr 2003. „Die ESRF lief damals sehr gut und eine un- serer Optionen war, genauso fortzufahren”, erinnert sich der damalige ESRF-Generaldirektor Bill Stirling, „aber beim Blick auf die anderen Einrichtungen und Labors in der Welt merkten wir, dass für einen umfangreichen Ausbau Bedarf bestand, wenn wir unsere Position als eine der besten, wenn nicht sogar der allerbesten Röntgenquelle in der Welt halten wollten.” Bis Ende 2015 wird die ESRF acht Beamline-Projekte entwickeln, die den Bau von 11 neuen Experimentier- stationen mit 15 unabhängig bedien- baren Endstationen umfassen. Dazu kommen Moder- nisierungen und Verbesserungen der bestehenden End- stationen sowie der Bau eines „Science Building“, um die wissenschaftlichen Anforderungen der Nutzer für den Rest des Jahrzehnts be- friedigen zu können. Das erste der acht Beamline-Projekte wurde im November 2011 eingeweiht. Mit ID24 steht der Forschung nunmehr ein Instrument für die zeitaufgelöste Röntgenabsorptionsspektroskopie unter extremen Probenumgebungen zur Verfügung, deren Leistungs- fähigkeit 20.000 mal höher ist als zuvor, und 1.000 mal höher als irgendwo sonst auf der Welt. Ab Anfang 2013 gehen die wei- teren sieben Projekte schrittweise in den Betrieb. Der ESRF-Ausbau dreht sich vor allem um intensive Rönt- genstrahlen mit kleinem Strahldurchmesser. Bei einem // BM20 – unter diesem Namen kennen die 1.000 Mitarbeiter auf dem Gelände der Europäischen Synchrotronstrahlungsquelle das HZDR und dessen „Rossendorf Beamline” ROBL in Grenoble. BM20 ist eigentlich eine Hausnummer, denn die Abkürzung gibt mit „Biegemagnet im 20. Sektor” den Ort an, wo die brillanten Röntgenstrahlen für die Wissenschaftler bei ROBL erzeugt werden. _TEXT . Claus Habfast Halbzeit für das Ausbau-Programm an der ESRF FORSCHUNG IN ECHTZEIT: Röntgenstrahlen erlauben, chemische Reaktionen unter extremen Bedingungen zu untersuchen. Hier wird eine Probe in einer katalytischen Zelle unter in situ-Bedingungen erhitzt. Ein großer Automobil- hersteller hat diese Technik an der ESRF eingesetzt, um die Lebensdauer von Katalysatoren zu verbessern. Foto: ESRF/B. Gorges

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