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entdeckt_02_2012

entdeckt 02 .12 Kooperation WWW.Hzdr.DE Strahldurchmesser von 10 Nanometern können Nutzer das Verhalten von Materie in Proben untersuchen, deren Volumen gerade einmal ein paar tausend Atome umfasst. Zusätzlich zu wesentlichen Verbesserungen des Beschleunigers, die bereits weitgehend umgesetzt sind, umfasst der Ausbau den Bau längerer Experimentierstationen in einer neuen Experimen- tierhalle sowie die Entwicklung verbesserter Röntgenoptiken, Detektoren und Datenverarbeitungssysteme. Die Nanotechnologie ist eine von fünf Kernbereichen der angewandten und Grundlagenforschung, auf die der Ausbau abzielt. Hierzu kommen sogenannte Pump-Probe-Experimente und speziell zeitaufgelöste Diffraktionsstudien (mit einer Auflösung, die es erlaubt, die Bewegung einzelner Atome oder gar Elektronen zu „filmen”); Untersuchungen unter extremen Probenbedingungen (mikroskopische Proben bei extremen Drücken, Temperaturen und magnetischen Feldern); Moleku- larbiologie und weiche Materie (z.B. grundlegende Mechanis- men molekularer Maschinen und der zellulären Reproduktion) sowie moderne Röntgenbildtechniken mit ihren zahllosen Anwendungen von der Medizin bis zur Archäologie. Keine Experimentierstation bleibt vom Ausbauprogramm unbelassen. Trotz zahlreicher Umbauten und des Aufbaus neuer Anlagen ist die Kapazität der ESRF für die Nutzer jedoch kaum gesunken, und die wissenschaftliche Ausbeute ist sogar höher als je zuvor – im Jahr 2011 betrug sie 1.800 Zeitschrif- tenveröffentlichungen, obwohl während dieser Zeit einige Experimentierstationen vorübergehend außer Betrieb waren. Das ESRF Upgrade-Programm wird in zwei Phasen durch- geführt. Mit der ersten Phase in Halbzeit ist es an der Zeit, nunmehr die anschließende zweite Phase vorzubereiten. Hierzu wird dieses Jahr mit den Nutzern über deren zukünf- tigen wissenschaftlichen und technischen Anforderungen beraten, um gemeinsam einen Vorschlag für den Rat der ESRF vorzubereiten, der im Frühjahr 2013 vorgelegt werden soll. Der Rat hat darüber hinaus einen Bericht einer unabhängigen Expertengruppe angefordert, die unter anderem untersucht, ob der Beschleunigerkomplex der ESRF seine weltweit EINWEIHUNG: Francesco Sette, ESRF- Generaldirektor, Roland Sauerbrey, Wissenschaftlicher Direktor HZDR, Jean Moulin, Vorsitzender Rat der ESRF, und Thomas Roth, Referatsleiter im BMBF, feiern die Einweihung der erneuerten Rossendorf Beamline BM20. Foto: ESRF/C. Argoud HALBZEIT: Luftaufnahme einer neuen Experimentierhalle der ESRF, in der Experimentierstationen von 120 Metern Länge aufgebaut werden können. Das ist für die Röntgen- strahlen mit zehn Nanometern Durchmesser auf der Probe notwendig. Foto: ESRF/C. Argoud KONTAKT _Head of Communication Group European Synchrotron Radiation Facility ESRF Dr. Claus Habfast claus.habfast@esrf.fr www.esrf.fr führende Position halten kann oder ein teilweiser Neubau in Betracht gezogen werden sollte. In den letzten Jahren sind in vielen Zentren Ideen und Pläne für einen „ultimate storage ring“ gereift, mit dem die Brillanz der Röntgenstrahlen für die Wissenschaft um einen weiteren Faktor 50 bis 100 gesteigert werden könnte. Im Jahr 2017 wird der Speicherring der ESRF ein Vierteljahrhundert lang Röntgenstrahlen erzeugt haben; eine Entscheidung, ob dies der Zeitpunkt für den Bau eines Nachfolgers ist, steht bereits im nächsten Jahr auf der Tages- ordnung.

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