Brücke zwischen Forschung und Industrie

Experten für magnetisches Separieren treffen sich am 19. und 20. April in Dresden

Pressemitteilung vom 13.04.2016

Vom Recycling Seltener Erden über die Abwasserbehandlung bis zur Aufbereitung von Silizium – der Einsatz elektromagnetischer Felder spielt in immer mehr Industriebereichen eine wichtige Rolle. Denn mit ihnen lassen sich elektrisch leitfähige und magnetische Stoffe in flüssigen Materialgemischen kontaktlos trennen. Um die Aktivitäten auf dem Gebiet zu bündeln, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)(2) über das Förderprogramm „Unternehmen Region“ das Innovationsforum MagnetSep eingerichtet. Unter der Koordination des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) soll das Netzwerk eine Plattform für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie bieten. Am 19. und 20. April 2016 wollen die Akteure nun auf einer Tagung in Dresden mögliche Kooperationen ausloten.

„Gerade in den Regionen Dresden und Freiberg gibt es zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen, die bereits vielversprechende Ansätze entwickelt haben, um Magnetfelder für die Prozesskontrolle und die Materialverarbeitung einzusetzen“, berichtet Dr. Gunter Gerbeth. Der Direktor des HZDR-Instituts für Fluiddynamik koordiniert zusammen mit seinen Kollegen vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) das Innovationsforum MagnetSep. Das Netzwerk will die relevanten Partner auf dem Gebiet der magnetischen Trennung miteinander verbinden, um die unterschiedlichen Kompetenzen zu verknüpfen, wie Gerbeth erklärt: „Im Fokus steht besonders die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie. Es geht darum, die bestehenden Ansätze zu industriellen Anwendungen weiterzuentwickeln.“

Denn innovative Ideen für neue Technologien, die Magnetfelder einsetzen, gibt es bereits viele. So leitet zum Beispiel das HZDR seit etwa zwei Jahren das EU-Projekt SIKELOR (SIlicon KErf LOss Recycling). Da beim Zuschneiden der hauchdünnen Silizium-Scheiben, die in den meisten Solarzellen verwendet werden, etwa 50 Prozent des wertvollen Halbleitermaterials verloren geht, arbeiten die Dresdner Wissenschaftler gemeinsam mit ihren Partnern aus Industrie und Forschung an einer Methode, um diesen „Abfall“ wiederzuverwerten. Durch das elektromagnetische Rühren der Siliziumschmelze sollen Verunreinigungen, vor allem Siliziumkarbid, abgetrennt werden. Das gereinigte Silizium könnte dann erneut für die Herstellung der Wafer eingesetzt werden.

Es sind genau solche Projekte, die das Innovationsforum, zu dem neben dem HZDR auch die TU Dresden(3), die Fraunhofer-Gesellschaft(4), das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung(5) sowie die TU Bergakademie Freiberg(6) gehören, anstoßen will. Auf dem zweitägigen Workshop stellen die Akteure unter anderem Perspektiven für die industrielle Anwendung sowie konkrete Beispiele aus der Praxis vor. „Wir hoffen, damit die Grundlage für neue Kooperationen zu legen“, fasst Gerbeth zusammen. Interessenten können sich noch bis zum 18. April für die Veranstaltung anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos.


Weitere Informationen:
Dr. Gunter Gerbeth
Institut für Fluiddynamik am HZDR
Tel.: +49 351 260-3480 | E-Mail: g.gerbeth@hzdr.de

Uwe Pöpping
Abteilung Technologietransfer und Recht am HZDR
Tel.: +49 351 260-2397 | E-Mail: u.poepping@hzdr.de

Medienkontakt:
Simon Schmitt | Wissenschaftsredakteur
Tel.: +49 351 260-3400 | E-Mail: s.schmitt@hzdr.de


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(2) https://www.bmbf.de/
(3) https://tu-dresden.de/
(4) https://www.fraunhofer.de/
(5) https://www.ifw-dresden.de/de/
(6) http://tu-freiberg.de/