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HZDR entdeckt 1_2012

Forschung// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 24 25 übersetzt. Um neue Radiotracer-Substanzen zu entwickeln und zu testen, muss deren Verhalten im Körper genau unter- sucht werden. Weshalb Bergmann, Wissenschaftler in der molekularen Bildgebung, Herr über einen ganzen Keller voller ganz besonderer „Röntgenapparate“ – Positronen-Emissions- (PET), Single-Photonen-Emissions- (SPECT), Magnetresonanz- (MRT) und Computer-Tomograph (CT) – ist, denn sie sind nicht auf Menschen, sondern auf die Untersuchung von Mäusen zugeschnitten, an denen neue Radiotracer zuerst getestet werden. Damit diese Entwicklungen nicht an der klinischen Realität vorbeigehen, arbeitet das HZDR als einer der tragenden Part- ner seit mittlerweile zehn Jahren im Rahmen des Zentrums für Strahlenforschung „OncoRay“ eng mit den Radioonkologen am Klinikum Carl Gustav Carus und der Technischen Univer- sität Dresden zusammen. „Normalerweise werden 95 Prozent der Ergebnisse aus der Grundlagenforschung nicht weiterver- folgt”, sagt Michael Baumann, Leiter der Strahlentherapie an der Uniklinik Dresden und Sprecher von OncoRay. Um das zu verhindern, stimmen sich die Dresdner und Rossendorfer ab, damit in Rossendorf solche Radiotracer entwickelt werden, „die in der Krebstherapie wertvoll sein könnten”, so Baumann. Und das müssen nicht immer völlig neue Substanzen sein. So werden die Radiotracer FDG und FMISO (Fluormisonida- zol) zwar schon lange in der Klinik verwendet, um Tumore im Körper zu finden und sichtbar zu machen. „Aber die Frage war offen, wie man basierend auf diesen Bildern die Therapie optimieren kann“, sagt Baumann. Es reiche nicht mehr, nur gute Bilder vom Tumor zu haben, sondern Ärzte und auch die Krankenkassen wollen wissen, inwieweit sich der Einsatz der durchaus teuren Radiotracer für den Patienten lohnt. Mehr als nur ein Bild vom Tumor machen „In der weltweit größten Studie haben wir an 50 Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren untersucht, ob wir mit FMISO die Er- folgsaussichten einer Strahlentherapie vorhersagen können“, sagt Baumann. FMISO zeigt an, wie groß der Bereich eines Tumors ist, der besonders wenig mit Sauerstoff versorgt wird – was wiederum Grund für eine erhöhte Resistenz gegen Chemo- und Strahlentherapie ist, weil diese Zellen sich vor strahlungsbedingten Ergbut-Schäden schützen und darüberhi- naus resistenzsteigernde Mutationen anhäufen. „Diese Zellen sind dreimal so resistent wie gut mit Sauerstoff versorgte Zellen, und das ist sehr viel“, sagt Baumann. Die Studie, die bereits seit fünf Jahren läuft, zeigt, dass „jene Patienten die beste Prognose haben, bei denen FMISO und damit die Sauerstoffunterversorgung des Tumors im Laufe der Therapie schnell verschwindet“, sagt Baumann. Er hofft, dass sich so frühzeitig erkennen lässt, wie ein Patient behandelt werden muss. Bislang sei das noch nicht möglich. „Doch wenn ich für einen individuellen Tumor besonders resistente und weniger resistente Areale definieren kann, dann kann ich den Bestrah- lungsplan entsprechend ausrichten.“ Präklinische Forschung mit mehrfach markierten Antikörpern zur individualisierten, biologisch optimierten Tumordiagnostik und Therapie Kombinierte diagnostische Bildgebung _ Positronen-Emissions-(PET)/ Magnetresonanz-Tomographie (MRT) _ PET/Computer-Tomographie (CT) _ Single-Photonen-Emissions- Tomographie (SPECT)/PET // Entdeckung // Lage // Größe // Malignität des Tumors und Therapiekontrolle Prätherapeutische Bildgebung (PET) // Test der Anreicherung des Antikörpers im Tumor Immunoradio-Therapie // Anwendung des therapeutischen Antikörpers Fluoreszenz-Bildgebung, optische Bildgebung // Intravitale, intraoperative Darstellung von Tumorgewebe Diagnostik Therapie

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