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HZDR entdeckt 1_2012

entdeckt 01.12 Wissenswert WWW.Hzdr.DE Nach dem Mau- erfall und der politischen Wende musste sich die Forschungsland- schaft in Sachsen neu ordnen. Vor allem die Institute der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR standen vor dem großen Problem, wie sie in das bundesdeutsche Wissenschaftssystem mit den großen Wissenschaftsorganisationen Max-Planck- und Fraunhofer- Gesellschaft sowie Leibniz- und Helmholtz-Gemeinschaft pas- sen sollten. Allerdings gab es vor gut 20 Jahren die Leibniz- Gemeinschaft noch gar nicht, stattdessen gab es die „Blaue Liste“. Dabei handelte es sich um eine Liste von Instituten, je zur Hälfte vom Bund und den Ländern finanziert. Im Internationalen Kongresszentrum Dresden fand am 29. März die Feier zum 20jährigen Bestehen der sächsischen Leibniz- Institute unter der Federführung des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden statt. Der ehemalige Wissenschaftsminister Sachsens, Hans Joachim Meyer, informierte in seinem geschliffenen Vortrag über den Aufbau der Forschungslandschaft in Sachsen aus gesamt- deutscher Sicht. Seine These: der Föderalismus sei für die Wissenschaft in der neueren Geschichte zunehmend zum Problem geworden. Zwei Legenden, so Meyer, prägten die Nachwendezeit. Die erste lautete, dass in der DDR Lehre und Forschung nach sowjetischem Muster getrennt wurde, die zweite, dass die DDR eine wissenschaftliche Wüste war. Beide Legenden seien aufgrund handfester Konkurrenzinteressen in der Bundesrepublik entstanden. Selbst der unparteiische Wissenschaftsrat der Bundesregierung, der von der DDR-Re- gierung um eine Evaluierung der Akademie-Institute gebeten wurde, sei nicht auf Anhieb „zu fairen Urteilen und angemes- senen Vorschlägen“ gekommen. Die Evaluierung, die innerhalb eines Jahres durch den Wissenschaftsrat erfolgen sollte, war dennoch, wie Meyer weiter ausführte, eine „bedeutsame wis- senschaftsgeschichtliche Leistung“. Im Jahr 1993 sprach der Wissenschaftsrat schließlich die Empfehlung zur Gründung der Leibniz-Gemeinschaft aus, zu der heute sechs wissen- schaftlich erfolgreiche Institute in Sachsen gehören. Meyers Bewertung: „Damals siegte die praktische Vernunft, welche generell das Verhältnis zwischen Föderalismus und Wissen- schaft bestimmen müsste.“ Diejenigen sächsischen Akademie-Institute, die im Jahr 1992 als Institut der Blauen Liste neu gegründet wurden, sind heute sehr gut aufgestellt und nehmen auch international einen der vorderen Plätze ein. Das Forschungszentrum Rossendorf entstand am 1. Januar 1992 als eingetragener Verein und war dann bis Ende Dezember 2010 Mitglied der Leibniz- Gemeinschaft. Seither gehört es der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren an. Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf feierte seinen 20. Geburtstag am 15. März 2012 als Mitarbeiterfest in den Technischen Sammlungen Dresden. Anlass war die dort gastierende Helmholtz-Wanderausstellung Wunderkammer Wissenschaft. Sie bot denn auch einen würdevollen Rahmen für die Verlei- hung der HZDR-Preise 2011. Rund 400 Gäste nutzten die Gelegenheit, die lehrreichen Aus- stellungen in den Technischen Sammlungen näher kennenzulernen. Mitreißende Feuer- und Elektrizitätsshows rundeten den Helmholtz- Nachmittag im Museum ab. HZDR und sächsische Leibniz-Institute feiern 20jähriges Bestehen REDE ÜBER DEN FÖDERALISMUS: Hans Joachim Meyer über den Neuaufbau der Forschungslandschaft in Sachsen. Fotos: Hans-Günther Lindenkreuz WISSENSWERT – Nachrichten rund um das HZDR

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