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entdeckt_01_2013

TITEL// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 22 23 bald aus superleichten Titan-Aluminiden statt aus schweren Nickel-Legierungen gefertigt und werden damit sowohl in Diesel- als auch in Benzinmotoren gewaltig Schub und Kraft- stoffeinsparungen möglich machen. Das geht aber nur, wenn man die Hochtemperatur-Beständigkeit erhöht. Eine vielver- sprechende Lösung basiert ebenfalls auf der Implantation von Fremdatomen und wurde hier in Rossendorf entwickelt.“ Die Global Player kommen nach Rossendorf Etwa fünfzehn Prozent der Strahlzeit an den Großanlagen im Ionenstrahlzentrum wird heute für Aufträge von regionalen, nationalen und internationalen Industriepartnern genutzt – eine Entwicklung mit steigender Tendenz, die schon vor über 20 Jahren begann. Externe Nutzer bringen Reputation, hohe Auslastungszahlen, neue Projekte und Drittmittel für Reinves- titionen. Um diese Errungenschaften auszubauen, entschlos- sen sich Andreas Kolitsch und einige Mitstreiter gemeinsam mit dem HZDR-Vorstand und dem zweiten Gesellschafter, der GWT-TUD GmbH, zur Gründung der HZDR Innovation GmbH. Das war im Oktober 2011. Jetzt, anderthalb Jahre später, hat die Ausgründung schon viel von dem erreicht, was sich ihre Initiatoren erhofft hatten: „Wir haben kein Geld verbrannt, sondern im Gegenteil ganz klar schwarze Zahlen geschrieben, einen großen Kundenkreis, zahlreiche neue Anfragen und viel Potenzial ins Auge gefasst“, sagt der Geschäftsführer. Und dies kommt nicht etwa von irgendwem, sondern von den ganz Großen. „Wir haben es aktuell mit fünf Global Playern auf ihrem Gebiet zu tun, einige davon aus den USA, für die wir auf längere Sicht wichtige Partner werden könnten“, so Kolitsch. Namen nennen dürfe er leider nicht, zu streng seien die Ge- heimhaltungsvereinbarungen. Wie kann es sein, dass ein so junges Unternehmen einen derartigen Erfolg hat? Andreas Kolitsch erklärt: „Wir haben hier in Rossendorf über vierzig Jahre Erfahrung in der Ionen- implantation. Dazu kommen unsere guten und langfristigen Beziehungen zu wichtigen Partnern, ein gutes Marketing von Anfang an und zum Teil in ihrer Reife weltweit einzigartige und stark nachgefragte Technologien. Mit unserem zweiten Gesell- schafter GWT haben wir außerdem einen wertvollen Partner im Boot, der uns vor allem bei betriebswirtschaftlichen Fragen unterstützt.“ 25 Mitarbeiter sind – meist in Teilzeit – für die Innovation GmbH aktiv. Hohe Sicherheitsstandards, Reinraumqualität, sämtliche Strahlenschutzgenehmigungen, zwei hochmoderne Beschleu- niger – das Ionenstrahlzentrum scheint prädestiniert für volle Auftragsbücher. Gibt es einen Haken? „Den gibt es, oder besser, wird es dann geben, wenn wir an die Auslastungs- grenzen unserer Maschinen kommen“, sagt Andreas Kolitsch. „Denn: Vorrang hat in jedem Fall die Forschung!“ Bereits jetzt gibt es für Notfälle eine Strahlzeit-Kommission, die aber noch nie eingreifen musste. Ein Viertel der Strahlzeit für die Industrie Die Auslastung des Ionenstrahlzentrums durch industrielle Aufträge wird in den nächsten Jahren auf bis zu fünfundzwanzig oder dreißig Prozent ansteigen, da ist sich Andreas Kolitsch si- cher. Eine Zahl, die einen wichtigen Beitrag zur Einordnung des Ionenstrahlzentrums als internationales Nutzerzentrum leistet. Innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft ist solch ein strategi- sches Tochter-Unternehmen wie die HZDR Innovation GmbH bislang einzigartig. „Wir haben schon einen gewissen Modell- charakter und sind im Vergleich zu den anderen Zentren mit unseren Spin-Offs ganz vorn mit dabei“, sagt Kolitsch nicht ganz ohne Stolz. Eine große Bedeutung misst er dabei der Abteilung Technologietransfer und Recht bei. „Selbst in den USA gibt es keine vergleichbaren Einrichtungen, sodass Kunden aus Übersee von Anfang an bei uns angeklopft haben.“ ERFOLGSGESCHICHTE: Andreas Kolitsch ist seit 2011 Geschäftsführer der HZDR Innovation GmbH. Der Chemiker hat über dreißig Jahre Erfahrung in der Ionen- implantation.

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