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entdeckt_01_2013

PortrÄt// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 42 43 // Die Chemikerin Sibylle Gemming ist leitende Wissenschaftlerin im HZDR. Seit Januar 2013 hat sie zudem eine Professur am Institut für Physik der TU Chemnitz inne. Mit einer Million Euro wird sie im „W2/W3-Programm für exzellente Wissenschaftlerinnen“ von der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. _Text . Christine Bohnet Von der Chemie über die Physik zur Materialforschung Von Haus aus ist Sibylle Gemming Chemikerin – mit Studium und Promotion an der TU München. Ihr Schwerpunkt lag von jeher eher auf den theoretischen Grundlagen als auf Experi- menten im Labor. Als Postdoc verbrachte sie vier Jahre am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart und am SISSA in Triest. Spätestens da hatte sie den Wechsel in die Physik vollzogen. Heute arbeitet sie am Institut für Ionen- strahlphysik und Materialforschung im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und begreift sich als Materialwissen- schaftlerin. Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen untersucht sie Moleküle oder Festkörper auf der Nanometer- Skala. Im Gegensatz zu Materialien, wie wir sie kennen, zeigen die winzig kleinen Strukturen gänzlich neue Eigenschaften, die es im Experiment und per Simulation zu erforschen gilt. Drähte, Röhren oder Schichten im Nanometer-Bereich inter- essieren die Wissenschaftlerin auch in dem von ihr geleiteten Virtuellen Institut „MEMRIOX“, das seit Oktober 2011 von der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert wird. MEMRIOX steht für „Memory Effects in Resistive Ion-Beam Modified Oxides“ und verbindet acht Partner aus Deutschland, der Schweiz und den USA. Geforscht wird hier an passiven elektronischen Bauele- menten, deren Widerstand sich direkt durch einen elektri- schen Stromfluss einstellen lässt. Das Ziel sind miniaturisierte elektronische Komponenten – natürlich im Nanometer-Be- reich – für eine „grüne“ Datenverarbeitung. Guter Draht zur TU Chemnitz Mit der TU Chemnitz verbindet die Chemikerin bereits eine langjährige enge Zusammenarbeit. So war sie drei Jahre lang Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Physik, bevor sie im Dezember 2004 ihre Habilitation an der TU Chemnitz ableg- te. 2005 erhielt sie die Lehrbefugnis für das Fach Physik. Sibylle Gemming will die Fördermittel aus dem „W2/W3-Programm für exzellente Wissenschaftlerinnen“ der Helmholtz-Gemeinschaft in Personal und Ausstattung investieren: „Wir werden damit un- tersuchen, wie sich Kontakte zwischen verschiedenen Materia- lien für eine energieeffiziente Elektronik oder für die Gewinnung regenerativer Energien optimieren lassen. Uns interessiert vor allem, wie sich kleinste Veränderungen auf der atomaren Skala auf die Eigenschaften des Gesamtsystems auswirken. Die Methoden im HZDR bieten dafür beste Voraussetzungen.“ DRÄHTE, RÖHREN, SCHICHTEN: Sibylle Gemming, seit Januar 2013 auch Professorin an der TU Chemnitz, untersucht Molekü- le oder Festkörper auf der Nanometer-Skala. Um eine weitere der vielen Aktivitäten und Aufgaben von Sibylle Gemming zu nennen: Ihre Sprecherfunktion im Virtuellen Institut und die gerade erst abgeschlossene Weiterbildung im Wissen- schaftsmanagement an der Helmholtz-Führungsakademie prädestinieren sie dafür, in der Programmorientierten Förderung mitzuwirken. Mit diesem Instrument wird innerhalb der Helm- holtz-Gemeinschaft die Forschung finanziert und die wissen- schaftliche Zusammenarbeit der Zentren koordiniert. Da auch die Familie nicht zu kurz kommen soll, hat sie sich vor kurzem von der Leiterfunktion für die Abteilung „Skalierungsphänome- ne“ beurlauben lassen. Bis Ende 2014 kümmert sich der Physiker Artur Erbe um die rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Ich habe mich schon immer auf sehr gute Leute im Team verlassen können“, betont Gemming. „Nur gemeinsam konnten wir all das aufbauen, was in den letzten Jahren entstanden ist.“ Kontakt _Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung im HZDR Prof. Sibylle Gemming s.gemming@hzdr.de Mitglied im AcademiaNet, dem Webportal für exzellente Wissenschaftlerinnen www.academia-net.de

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