Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

entdeckt 01/2014

TITEL// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 10 11 um die sogenannte Zweiquellen-Anlage am HZDR aufzubauen, bestehend aus einer Elektron-Zyklotron-Resonanz-Ionenquelle und der Elektronenstrahl-Ionenquelle EBIT (Electron Beam Ion Trap). „Beide Quellen erzeugen hochgeladene Ionen und werden für die Materialforschung eingesetzt“, sagt Zschornack. Vom Forscher zum Unternehmer 2006 dann entschloss sich Zschornack, damals immerhin schon 56, sein Ionen-Wissen nicht nur als Forscher, sondern auch als Unternehmer zu nutzen. Mit seinem Partner Frank Großmann gründete er die Dreebit, eine der wenigen Firmen weltweit, die kommerziell Ionenquellen, kleine Beschleuniger, Ionenstrahl-Anlagen und Komponenten für die Ionenoptik oder Ionenstrahl-Diagnostik baut. Inzwischen liefert die Firma an Forschungsinstitute weltweit, darunter das Weizmann- Institut in Israel, das Schweizer Paul-Scherrer-Institut und demnächst sogar das National Astronomical Observatory in Peking. Ohne die Flut wäre das wohl nicht möglich gewesen, denn das Helmholtz-Zentrum unterstützte die Firmengründung nicht nur, indem es auf dem Rossendorfer Gelände Räumlich- keiten zur Verfügung stellte. Auch der Erfahrungsschatz von Einmal pusten, bitte! Ein neues Produkt im Portfolio von Dreebit werden Geräte sein, mit denen sich der Atem eines Patienten analysieren lässt. „Der Patient pustet in ein Röhrchen und aus der Atemgasana- lyse lassen sich dann erste Rückschlüsse ziehen auf eine Krebserkrankung oder auch auf Stoff- wechselstörungen“, sagt Zschornack. Atemluft besteht aus unterschiedlichen Molekülen wie Sauerstoff, Kohlendioxid, Stickstoff, aber auch charakteristischen organischen Verbindungen. Um die Moleküle nachweisen zu können, müs- sen sie ionisiert werden, es müssen ihnen also Elektronen entzogen werden. „Das Ionisieren ist nötig, weil ein neutral geladenes Teilchen nicht durch elektromagnetische Felder beeinflusst und gemessen werden kann“, erklärt der Forscher. Um die Elektronen entfernen zu können, muss Energie zugeführt werden. „Die große Kunst beim Ionisieren ist, komplexe Moleküle dabei nicht zu zerbrechen.“ Nach dem gleichen Prinzip lassen sich auch andere Gasgemische analysieren, zum Beispiel das Biogas, das in Bioreaktoren entsteht und eine Aussage über den Fermentationsprozess erlaubt. Oder in der Lebensmittel-Qualitätssiche- rung: „Ein verdorbener Käse riecht ganz anders als ein frischer und das lässt sich eben auch mes- sen.“ Bislang werden für derartige Zwecke meist Gas-Chromatographen eingesetzt, die mit teuren Trägergasen arbeiten und deren Messungen zeit- intensiv sind. „Unsere Technik braucht etwa eine Minute und wird deutlich weniger kosten.“ SUPRALEITEND: Die für die medizinische Teilchentherapie einsetzbare Ionenquelle der Firma DREEBIT mit dem Namen Dresden EBIS-SC basiert auf modernster supralei- tender Technologie. Bild: DREEBIT

Seitenübersicht