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entdeckt 01/2014

entdeckt 01 .14 PORTRÄT WWW.Hzdr.DE Partnerschaft zwischen angewandter und grundlegender Forschung Nicht nur aufgrund der räumlichen Nähe hat Schiller das Forschungszentrum aber nie so ganz verlassen. „Bei der Ent- wicklung von Arzneimitteln für die Krebsdiagnostik sind wir mittlerweile ein eingespieltes Team. Vor allem bei der Grund- lagenforschung greifen wir oft auf die Kenntnisse des HZDR zurück. Als mittelständische Firma können wir zum Beispiel radiochemische und biologische Untersuchungen, die vor Einführung eines Medikaments nötig sind, nicht selbst durch- führen.“ Bei gemeinsamen Projekten, die selbstverständlich wie mit anderen Unternehmen auch vertraglich vereinbart werden, entschlüsseln deshalb oft die HZDR-Forscher den synthetischen Herstellungsprozess der Mittel. Im Anschluss wird er bei ROTOP bis zur Marktreife weiterentwickelt. „So profitieren beide Seiten, da sich die Kompetenzen ergänzen.“ Diese enge Verzahnung mit Forschungszentren findet auch Jaroslava Salomon äußerst wichtig. Als Programmmanagerin für Forschung und Innovation bei der Dresdner Von Ardenne GmbH spielt sie praktisch die Vermittlerin zwischen Industrie und Wissenschaft. „Um komplett neue Technologien zu ent- wickeln, fehlen uns als mittelständischem Unternehmen ganz einfach die Ressourcen. Hier verlassen wir uns auf angewand- te und Grundlagenforschung, wie sie am HZDR betrieben wird. Sobald potentiell marktfähige Ideen und Produkte entstehen, übernehmen wir die Aufgabe, sie gemeinsam mit den Zentren bis zur industriellen Anwendung zu begleiten.“ Ein großer Anteil ihrer Arbeit besteht deswegen darin, die Ent- wicklungen an den Forschungseinrichtungen zu beobachten. Optimal darauf vorbereitet hat sie ihre Promotion am HZDR, wie die gebürtige Slowakin berichtet: „Mir war früh klar, dass ich nicht in der Wissenschaft bleiben, sondern lieber in die Wirtschaft gehen möchte. Anders als an einer Universität konnte ich am HZDR bereits frühzeitig Kontakte zur Industrie knüpfen. Dadurch habe ich ein Gespür dafür entwickelt, wel- che Innovation für den Markt interessant sein könnte.“ Dank der guten Arbeitsbedingungen und der Möglichkeit, sich auf ihre Forschung zu konzentrieren, blickt Salomon deswegen zufrieden auf ihre Promotion in Dresden-Rossendorf zurück. Dresden statt Baltimore In die sächsische Landeshauptstadt hat es sie vor elf Jahren al- lerdings eher zufällig verschlagen. Nach dem Ingenieurstudium an der Slowakischen TU Bratislava wollte Jaroslava Salomon ihre Doktorarbeit eigentlich am Labor für Angewandte Physik der John Hopkins Universität in Baltimore beginnen. Durch ei- nen persönlichen Kontakt lernte sie jedoch das HZDR kennen. „Die spannenden Forschungsthemen und die hervorragenden technischen Möglichkeiten haben mich schließlich überzeugt, nicht in die USA, sondern nach Deutschland zu gehen“, erin- nert sich Salomon. Am Institut für Ionenstrahlphysik und Mate- rialforschung des HZDR beschäftigte sie sich mit der Frage, wie sich die Effizienz von Silizium-Leuchtdioden steigern lässt. Nach ihrer Promotion in der Fachrichtung Physik im Jahr 2009 wechselte die Diplom-Ingenieurin zur Von Ardenne GmbH. Bei dem Dresdner Anlagenbauer werden Vakuumbeschichtungs- anlagen entwickelt, mit denen mikro- bis nanometerdünne Funktionsschichten auf Materialien wie Glas oder Folie aufge- bracht werden können. Diese Materialien sind die Grundlage für Produkte wie Architekturglas, Solarmodule, veredelte Metallfolien für dekorative Anwendungen oder Displays. Aber auch in Salomons Fall blieb die Verbindung zum Forschungs- zentrum stark: „Gerade im Bereich der Prozessanalytik arbeiten wir oft mit dem HZDR zusammen. Wenn eine Schicht nicht die gewünschten Eigenschaften aufweist, hilft uns das Rossendorfer Grundlagenwissen weiter.“ Wissenschaftler, wie Eik Schiller und Jaroslava Salomon, wer- den auf diese Weise zu Brückenköpfen zwischen Forschung und Industrie. Denn sie tragen einerseits die Erkenntnisse aus Zentren, wie dem HZDR, in die Wirtschaft, andererseits machen sie die Forschungseinrichtungen auf die Bedürfnisse der Industrie aufmerksam. Die wichtige Verzahnung zwischen den beiden gesellschaftlichen Bereichen, die Innovation und Fortschritt sichern, wird so real. Kontakt _ROTOP Pharmaka AG Dr. Eik Schiller eisc@rotop-pharmaka.de _Von Ardenne GmbH Dr. Jaroslava Salomon salomon.jaroslava@vonardenne.biz START ALS DOKTORANDIN: Jaroslava Salomon am Niederenergie- Implanter im Ionenstrahlzentrum. Auch heute noch arbeitet sie oft mit dem HZDR zusammen. Bild: Claus Preußel

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