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entdeckt 01/2014 - Neues Verfahren zum Recyceln von Röhren- und LCD-Bildschirmen entwickelt

Wissenswert// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 38 39 Kontakt _Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcen- technologie am HZDR Prof. Christiane Scharf c.scharf@hzdr.de _Institut für NE-Metallurgie und Reinststoffe an der TU Bergakademie Freiberg Prof. Michael Stelter michael.stelter@inemet.tu-freiberg.de WISSENSWERT – Nachrichten rund um das HZDR Neues Verfahren zum Recyceln von Röhren- und LCD-Bildschirmen entwickelt Die neue LCD-Technologie hat sich durchgesetzt. In den Elektromärkten sind die alten Röhrenfernseher bereits ausgestorben. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie aus den Haushalten verschwunden sind und sich auf Müllhalden türmen. Doch auch die neuen LCD-Geräte stellen ein ernst- zunehmendes Recyclingproblem dar. Rund eine halbe Million Tonnen dieser Schrotte – so die Prognosen – fallen bis zum Jahr 2018 allein in der EU an. Warum aber wichtige Ressour- cen vergeuden? „In geringen Mengen enthalten vor allem LCD-Bildschirme die wertvollen Metalle Indium und Zinn, die auf dem Weltmarkt stark nachgefragt und auch für unsere Industrie von großer Bedeutung sind“, erklärt Michael Stelter vom Institut für Nichteisenmetallurgie und Reinststoffe der TU Bergakademie Freiberg. Aus diesem Grund haben die Berg- akademie und das Helmholtz-Ins- titut Freiberg für Ressourcentech- nologie (HIF) am HZDR gemeinsam ein Verfahren entwickelt, mit dem sowohl Röhren- als auch LCD-Bild- schirme umweltschonend und ge- winnbringend recycelt werden kön- nen. Für diese Leistung erhielten die HIF-Mitarbeiter Christiane Scharf und Robert Wolf sowie Michael Stelter gemeinsam mit drei weiteren Wissenschaftlern der Bergakademie am 24. Juni 2014 in Goslar den mit 50.000 Euro dotierten Kaiserpfalz- Preis der Metallurgie. In einem einzigen pyrometallurgi- schen Verfahren, wobei die Bild- schirme samt Glas in einem Ofen geschmolzen werden, können beide Schrottsorten zusammen verarbei- tet werden. Als Produkte erhält man ein Mischglas, das als Glaskeramik genutzt werden kann, und eine blei- haltige Phase, also geschmolzenes Metall, in der alle Metalle enthalten sind. Über 80 Prozent des in den LCD-Monitoren enthaltenen Indiums konnten so bisher zurückgewonnen werden. „Dieses neue Verfahren löst die Probleme beim Recycling der Schrotte der beiden Bildschirmgenerationen und stellt damit eine strategisch und wirtschaftlich interessante, innovative Lösung dar“, freut sich Preisträger Robert Wolf. Metallurge und Kaiserpfalz-Preisträger Robert Wolf vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR. _Text . Tina Schulz & Katarina Werneburg

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