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entdeckt 01/2014

entdeckt 01 .14 Titel WWW.Hzdr.DE Schlüssel zum Schloss. Auf ähnliche Weise können Antikörper auch Krebszellen zerstören, etwa indem sie deren Wachstum blockieren oder sie für das Immunsystem angreifbar machen. Das gelingt nur, wenn die Antikörper in der Lage sind, Ziele auf den Oberflächen der Tumorzellen zu erkennen, sogenann- te Tumor-Antigene. Ohne diese Bindestellen finden die Anti- körper die Tumorzellen nicht. Will man also ein Medikament gegen eine bestimmte Krebsart entwickeln, muss man die ge- nau passende Bindestelle auf der Oberfläche einer Tumorzelle identifizieren und dagegen Antikörper im Labor entwickeln. Dafür brauchen Forscher viel Zeit. Und viele, wenn nicht die meisten Tumore besitzen gar keine spezifischen Tumor-Anti- gene auf ihrer Oberfläche. Antikörper als Krebsmedikamente sind dort also wirkungslos. Der Tumorimmunologe Bachmann will das ändern. Antigene aus toten Zellen Michael Bachmann wurde im Jahr 2013 sowohl zum Professor für translationale Radiopharmakologie an der TU Dresden als auch zum Direktor am HZDR-Institut für Radiopharma- zeutische Krebsforschung berufen; mit dem Chemiker Jörg Steinbach hat das Institut nun eine Doppelspitze. Bachmanns Postulat: Es gibt universelle Tumor-Antigene, also Molekül- strukturen, die man bei vielen unterschiedlichen Krebsarten als Bindestellen für Antikörper-Medikamente nutzen kann. Die Antikörper, die er gegen Krebszellen einsetzen will, entstehen ähnlich wie Antikörper, die unser eigenes Abwehr- system gegen Krankheitserreger bildet. Sie treten aber nur im Zusammenhang mit Erkrankungen auf, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet, sogenannten Autoimmunerkrankungen. Der Gedanke, solche gegen den eigenen Körper gerichteten Antikörper für die Tumortherapie zu nutzen, beschäftigt Bach- mann schon sehr lange. Nach dem Studium der Pharmazie in Mainz wechselte er bald in den dortigen Fachbereich Medizin, wo er in physiologischer Chemie promovierte und 1989 auch seine Habilitation ablegte. Bachmann entdeckte damals einen Mechanismus bei Autoimmunkrankheiten, den er nun für die Therapie von Tumorerkrankungen nutzen will. „Viele der bei diesen Patienten auftretenden Auto-Antikörper, also gegen den eigenen Körper gerichteten Antikörper, sind gegen Antige- ne innerhalb der Zelle, meist sogar im Zellkern, gerichtet. Sie können deshalb für lebende Zellen nicht gefährlich werden, PRÜFUNG: Wann und wie sich ein Kernprotein auch auf der Zelloberfläche nachweisen lässt, das interessiert die Doktorandin Stefanie Koristka. Foto: Frank Bierstedt

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