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entdeckt_01_2015 - Sicherheit für Reaktoren der IV. Generation

FORSCHUNG// DAS FORSCHUNGSMAGAZIN AUS DEM HZDR WWW.HZDR.DE 24 25 In Deutschland steigt man aus, anderenorts in der Welt steigt man ein. Die friedliche Nutzung der Kernenergie ist nicht nur für hochentwickelte europäische Länder wie Finnland, Großbritannien oder Frankreich eine wichtige Option, um den enormen Energiehunger zu stillen, ohne den CO2 -Ausstoß zu erhöhen. Auch große asiatische Länder wie Indien oder China setzen auf Atomstrom. Während es sich bei den in Deutsch- land betriebenen Kernkraftwerken durchwegs um Leichtwas- ser-Reaktoren der zweiten Generation handelt, planen Russ- land, Frankreich, Japan, Indien und auch China Reaktoren der vierten Generation. Diese Anlagen nutzen schnelle Neutronen zur Energiegewinnung und setzen beispielsweise Natrium als Kühlmittel ein. Die Fachwelt allerdings ist gespalten. Während die eine Seite betont, dass gerade mit Natrium gekühlte Reaktoren über eine hohe inhärente und passive Sicherheit verfügten, behaupten die Gegner, dass sie prinzipiell gefährlich seien und nicht wirtschaftlich betrieben werden könnten. Zu den Gegnern gehört das „International Panel on Fissile Materials“ in den USA („Internationales Gremium für Spaltmaterialien“). Dieses gab in einem Forschungsbericht vom Februar 2010 be- kannt: „Die Zuverlässigkeit von Leichtwasser-Reaktoren ist bis zu einem Punkt angestiegen, an dem diese im Durchschnitt zu etwa 80 Prozent ihrer Laufzeit Energie erzeugen. Im Gegen- satz dazu fielen viele der natriumgekühlten Demonstrations- reaktoren einen Großteil der Zeit aus, in der sie elektrischen Strom hätten erzeugen sollen.“ (siehe: http://fissilematerials. org/library/rr08.pdf, Seite 9) Schnelle Neutronen brauchen Katalysator Wenn man von „schnellen Neutronen“ spricht, dann ist damit das Energiespektrum der für die Kettenreaktion benötigten Teilchen gemeint. Prinzipiell nutzen Kernkraftwerke aus, dass Neutronen Atomkerne spalten können. In jeder Spaltreakti- on werden mehr Neutronen freigesetzt als dafür eingesetzt // In einer aktuellen Veröffentlichung im Fachblatt „Applied Energy“ beschreibt der Kerntechnik- Experte Bruno Merk, wie Reaktoren mit schnellen Neutronen sicher betrieben werden können. _TEXT . Christine Bohnet SICHERHEIT FÜR REAKTOREN DER IV. GENERATION AM FLUSS: Seit mehr als 30 Jahren erzeugt der natriumgekühlte Reaktor BN-600 im russischen Belojarsk Strom. Foto: Rosenergoatom

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