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entdeckt_02_2013

entdeckt 02.13 TITEL WWW.Hzdr.DE befindet sich in Wroc  l aw, ist aber vergleichsweise klein. Die Heliumversorgung Europas ist empfindlich von den Aufberei- tungsanlagen an den großen Quellen und den Überseetrans- porten abhängig. Treten dort Probleme auf, so schlägt sich das unmittelbar in Lieferengpässen nieder. Wozu wird im HZDR Helium benötigt und welche Kosten entstehen dem Zentrum dadurch? Wir haben im laufenden Jahr einen Bedarf von 100.000 Litern am HZDR, etwa 70 Prozent davon benötigt das HLD, Tendenz steigend. Wir nutzen das Helium für Experimente unter tiefen Temperaturen. Außerdem kühlen wir unsere supraleitenden Magnete damit. Zwar fangen wir das Helium im Anschluss auf und verkaufen es an den Zulieferer, leider bekommen wir aber nur einen geringen Teil des Einkaufspreises zurück. Das Ganze kostet uns einige hunderttausend Euro jährlich. Gibt es denn keine Alternativen zur Helium-Kühlung? Nein, eigentlich nicht. Zwar gibt es geschlossene Kryosys- teme, aber deren Vorteil, kein Helium zu verlieren, muss mit hohem Verbrauch an elektrischem Strom erkauft werden und leider auch mit Vibrationen, die sich bei vielen Präzisions- messmethoden nachteilig auswirken. Zudem müsste man hierfür alle Messaufbauten aufwändig umrüsten. Bekamen Sie die Engpässe in letzter Zeit schon zu spüren? Allerdings. Besonders im Oktober und Dezember letzten Jahres haben wir wochenlang vergeblich auf bestelltes Helium gewar- tet. Nutzer, die von weither angereist waren, konnten wir zum Glück gerade noch versorgen, aber unsere Eigenforschung hat zwischenzeitlich stark unter dem Heliummangel gelitten und leider wiederholt sich dieser Engpass gerade wieder. Wird das HZDR mit Inbetriebnahme des Verflüssigers vollkommen autark sein? Nicht vollständig. Es wird immer wieder prozess- und bedie- nungsbedingte Verluste an Experimentaufbauten, Auffangsys- temen und den Hochdruckspeichern geben. Wir rechnen mit Verlusten von etwa zehn Prozent, das ist das Beste was man bisher in vergleichbar großen Anlagen bekommen konnte. Wir planen, gasförmiges, leicht verunreinigtes Helium nachzukau- fen – das ist deutlich preisgünstiger als der Nachkauf von rei- nem Flüssig-Helium; die Reinigung und Verflüssigung können wir schließlich mit unserer eigenen Anlage übernehmen. Der Anbau wurde innerhalb weniger Monate fertig gestellt, kommt er gerade zur rechten Zeit? Ich denke ja. Alle Anbieter prognostizieren eine Krise. Wann die nun genau in vollem Umfang kommen wird, weiß man nicht. Wir sind sehr froh, dass wir mit der Ressource Helium zukunftsorientiert umgehen und die Anzeichen der Krise er- kannt haben. Entscheidend war, dass der HZDR-Vorstand die Beschaffung der Heliumverflüssigungsanlage so konsequent in Gang gesetzt hat und dass das Team von Herrn Reichelt [Anm. d. Red.: Zentralabteilung Technischer Service] den Anbau in Rekordzeit verwirklichen konnte. Dadurch werden wir zukünftig die Forschung in- und externer Nutzergruppen gewährleisten können. Kontakt _Hochfeld-Magnetlabor Dresden im HZDR Dr. Thomas Herrmannsdörfer t.herrmannsdoerfer@hzdr.de MEHR KAPAZITÄT: Um dem großen Bedarf internationaler Wissenschaftler an Messzeit in höchsten magnetischen Feldern gerecht zu werden, wird am Hochfeld-Magnetlabor Dresden im Dezember 2013 ein Erweiterungs- bau in Betrieb genommen.

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