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entdeckt_02_2013

PortrÄt// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 36 37 // Geologische Prozesse und wertvolle Rohstoffe – um sie zu erkunden, nutzt Richard Gloaguen Methoden der Fernerkundung. Der Wissenschaftler muss aber auch regelmäßig vor Ort ins Gelände. Richard Gloaguen hat beruflich schon viel von der Welt gese- hen: Sibirien, Tibet, China, Äthiopien, Kenia, Ecuador, Kuba. Die Liste lässt sich fortsetzen, seit einigen Jahren stehen Tadschi- kistan und Afghanistan darauf ganz oben. Die Grenze beider Länder verläuft mitten durch eines der höchsten Gebirge der Welt, den Pamir. Genau dort zieht es den gebürtigen Franzosen und ein paar seiner Studenten regelmäßig hin. Sie sammeln Gesteinsproben an Seen und Flüssen, und sie vermessen mit- tels GPS und Laserstrahlen die Strukturen der Erdoberfläche. Die Exkursionen sind ein kleiner, aber wichtiger Teil von Gloa- guens Arbeit. Er leitet die Gruppe Fernerkundung am Helm- holtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) des HZDR und an der TU Bergakademie Freiberg. Der Forscher nutzt satellitengestützte Informationen, um speziell Prozesse unter und auf der Erdoberfläche zu beschreiben. So geht es beispielsweise im Pamir-Gebirge darum zu verstehen, wie sich Gebirge bilden. Anhand der Bergkette, die sich in einer der geologisch aktivsten Regionen der Welt befindet, lasse sich das gut studieren, so Gloaguen. Dafür arbeitet er mit Wis- senschaftlern unterschiedlichster Disziplinen aus Tübingen, Potsdam und Jena zusammen. Sie untersuchen auch, wann genau es zu den Erdbeben kam, die für die Entstehung einiger der höchsten natürlichen Stauseen der Welt verantwortlich gemacht werden, welche es im Pamir gibt. Ein weiteres Pro- jekt beschäftigt sich mit Hochwasser-Modellen für die Flüsse in dem Hochgebirge. Die Arbeit spielt sich meist am Rechner in seinem Büro ab, aber eben nicht nur: „Wir brauchen auch echte Daten vor Ort, mit denen wir die satellitengestützten Informationen über- prüfen können“, sagt Gloaguen. Im Oktober war er wieder mit Studenten im Pamir unterwegs. Einzigartige Forschungsgebie- te und wunderbare Landschaften gebe es dort. Aber die Reise _Text . Anja Weigl Die Spur der Steine WIE BERGE ENTSTEHEN: Anhand von Gesteinsproben aus dem Pamir, einem Hochgebirge in Zentralasien, können geologische Prozesse beschrieben werden. IN DER FERNE ERKUNDEN: Richard Gloaguen, Leiter der Gruppe Fernerkundung am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie. Foto: Detlev Müller

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