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entdeckt_02_2014

entdeckt 02 .14 FORSCHUNG WWW.HZDR.DE KONTAKT _Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) an der TU Dresden Prof. Wolfgang E. Nagel Sekretariat: zih@tu-dresden.de _Abteilung Informationstechnologie | Institut für Strahlenphysik am HZDR Dr. Uwe Konrad | Dr. Michael Bussmann u.konrad@hzdr.de | m.bussmann@hzdr.de Um zu überprüfen, ob die Simulation der Realität entspricht, musste der Code allerdings so erweitert werden, dass das von den einzelnen Teilchen abgestrahlte Licht in jeweils hundert Richtungen berechnet werden kann. „Denn das abgestrahlte Licht können wir mit etwas Glück mit Teleskopen von der Erde aus sehen.“ Der dafür benötigte Rechenaufwand überstieg jedoch die Dresdner Kapazitäten. Bussmanns Team hatte Glück und konnte den damals rechenstärksten Supercompu- ter der Welt, TITAN, am Oak Ridge National Laboratory nutzen und genug Rechenleistung herausholen, um unter die sechs Finalisten des Gordon Bell-Preises für Supercomputing 2013 zu kommen. So weit entfernt Plasmajets auch sein mögen, Bussmanns Nachwuchsgruppe kann mit dem Simulationscode auch ganz irdische Probleme analysieren, beispielsweise das Verhalten von Teilchen in lasergetriebenen Strahlungsquel- len, die derzeit von den Physiker-Kollegen am HZDR für die Krebstherapie mit Protonen entwickelt werden. Deshalb sieht der IT-Leiter Uwe Konrad eine Stärke des Big-Data-Kompe- tenzzentrums darin, dass man in Dresden – unabhängig von den wissenschaftlichen Themen – gemeinsam Methoden entwickelt, um der großen Datenmengen Herr zu werden. „Dann ergeben sich manchmal unerwartete Zusammenhänge zwischen so unterschiedlichen Disziplinen wie der Plasmaphy- sik und der medizinisch-biologischen Bildgebung.“ Seit 2009 insistiert Wolfgang Nagel: „Was Dresden jetzt braucht, ist ein Zentrum für Softwareentwicklung.“ Das sei der Bereich, wo in Zukunft Wertschöpfung möglich sei. „Noch gibt es in Deutschland kein solches Zentrum, das 500 Experten unter einem Dach zusammenbringt“, sagt Nagel. Ihm schwebt ein Kristallisationspunkt vor, an dem die Industrie nicht nur an Software-Lösungen für Logistik-, Robotik- oder Material- verarbeitungsprobleme gemeinsam mit Forschern und Entwicklern der Institute arbeitet. Die Firmen werden dann um das Softwarezentrum herum auch Zweigstellen in Dresden eröffnen, um Fachkräfte an sich zu binden, die in Dresden ausgebildet werden, ist sich Nagel sicher. „Wenn Experten aus verschiedenen Bereichen in diesem Gebäude erst zusammen Kaffee trinken und ins Gespräch kommen, dann werden Ideen und Lösungen entstehen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.“ Dafür wird das neue Lehmann-Zentrum der TU Dresden als IT-Zentrum für “Integrated Engineering“ geschaffen. „Ich bin überzeugt, das wird Dresden an die Spitze katapultieren.“ PUBLIKATIONEN: M. Bussmann, H. Burau, T. Cowan, A. Debus, A. Huebl, G. Juckeland, T. Kluge, W.E. Nagel, R. Pausch, F. Schmitt, U. Schramm, J. Schuchart, R. Widera: “Radiative signatures of the relativistic Kelvin-Helmholtz Instability”, in Proceedings SC13: International Conference for High Performance Compu- ting, Networking, Storage and Analysis 2013 J. Dongarra, P. Beckman, T. Moore, P. Aerts, G. Aloisio, J.C. Andre, D. Barkai, J.-Y. Berthou, T. Boku, B. Braunschweig u.a.: “The international exascale software project roadmap”, in: International Journal of High Performance Computing Applica- tions 2011 (DOI: 10.1177/1094342010391989) TALENTIERT: Mitglieder der Nachwuchsgruppe „Computergestützte Strahlenphysik“ unter Leitung von Michael Bussmann (1.v.r.). Foto: Oliver Killig EFFIZIENT: Bei der Erweiterung des Rechen- zentrums am HZDR wurde besonders auf die Energieeffizienz geachtet.

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