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entdeckt_02_2014

PORTRÄT// DAS FORSCHUNGSMAGAZIN AUS DEM HZDR WWW.HZDR.DE 34 35 men. So sind zum Beispiel „unsere Nachbarn“ artgeschützte Tiere und schützenswerte Pflanzen. Deshalb sind alle Bau- vorhaben darauf ausgerichtet, die Beeinträchtigungen für die Natur möglichst gering zu halten. Haben Sie dafür ein konkretes Beispiel? Natürlich. Das zeigt sich beispielweise in unserer Straßen- beleuchtung. Durch eine Untersuchung, die ein Student der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden im Rahmen seiner Diplomarbeit für uns durchgeführt hat, konnten wir herausfinden, welche Fledermausarten es hier gibt. Anhand der Daten haben wir einen geeigneten Lampentyp sowie die optimalen Aufstell- und Abstrahlwinkel gewählt, um die Tiere weniger zu stören. Außerdem haben wir dadurch festgestellt, dass wir auf jede dritte Leuchte verzichten können, was na- türlich zu Strom- und Kosteneinsparungen führte. So konnten wir sowohl einen ökologischen als auch einen ökonomischen Nutzen ziehen. Gleichzeitig haben wir einen Studenten auf seinem Karriereweg unterstützt. Gibt es weitere Maßnahmen im Masterplan, die zum Bereich der Nachhaltigkeit gehören? An sich stand der Masterplan von Anfang an unter dem Zei- chen der Nachhaltigkeit. Bei den Sanierungsarbeiten haben wir darauf geachtet, die bestehende Infrastruktur ressour- ceneffizienter zu gestalten. Durch moderne Dämmvorrichtun- gen konnten wir bei vielen Gebäuden Wärmeeinsparungen von 55 bis 70 Prozent erzielen. Den CO2 -Ausstoß für die Wärme- und Energieerzeugung konnten wir deutlich verringern, indem wir unsere Wärmeversorgung mit einer eigenen Energiezent- rale decken. Dafür haben wir ein Blockheizkraftwerk aufge- baut. Eine große Geothermie-Anlage übernimmt allein die Wärme- und Kälteversorgung eines rund 5.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplexes. Im Sommer können wir dadurch einen Teil der Wärme ins Erdreich zurückführen und so einen Energievorrat für die nächste Heizperiode anlegen. Als wei- teren Abnehmer haben wir für das Blockheizkraftwerk eine Absorptionskälteanlage eingerichtet, die den Serverraum des Rechenzentrums mit Kühlung versorgt. Energieverbrauch und Kosten konnten wir dank dieser Maßnahmen stark verringern. Was steht nun für die nächste Periode von 2015 bis 2020 an? Hauptsächlich dreht sich die Fortschreibung des Masterplans um die Frage der Zukunftssicherung. Das HZDR ist in den ver- gangenen zwölf Jahren auf die doppelte Größe an Mitarbeitern gewachsen. Nun geht es vor allem um die Möglichkeiten für die weitere Entwicklung. Sollten wir weiterhin wachsen, müssen wir das auch mit Neubauten und einem Ausbau der Infrastruktur abdecken. Das Problem ist hier das Baurecht. Da bislang kein Bebauungsplan für unseren Standort besteht, müssen wir für jedes Bauvorhaben mit der Stadt Dresden eine neue Geneh- migung aushandeln. Wir wollen deshalb mit dem Planungsamt einen Bebauungsplan aufstellen, um für die Zukunft Planungssi- cherheit für weitere Ausbaumaßnahmen zu schaffen. Gibt es noch weitere Themen? Im kommenden Jahr laufen wasserrechtliche Genehmigungen aus. Wir haben deshalb ein neues Konzept entworfen, wie sich das Niederschlagswasser sinnvoll nutzen lässt. Ein Teil soll am Standort versickern. Bei Starkregenereignissen soll das Überschusswasser auf unserem Campus in den Harthteich eingeleitet werden. Dies unterstützt zum einen das Mikrokli- ma. Zum anderen leisten wir einen Beitrag zum Hochwasser- schutz für die tieferliegenden Siedlungen. Die Arbeitsgruppe für Gesundheitsmanagement entwickelt außerdem ein Konzept, um die Nutzungsmöglichkeiten des Wal- des für kreative Pausen und körperliche Aktivitäten auszuloten. Sind neue Bauvorhaben vorgesehen? Wir schließen zunächst die Sanierungsmaßnahmen ab. 85 Prozent sind bereits erledigt. Bis 2017/18 müssen die restli- chen Gebäude auf einen gesetzeskonformen, modernen Stand gebracht werden. Außer den laufenden Bauvorhaben DRES- DYN, TOPFLOW-Halle und Zentrum für radiopharmazeutische Tumorforschung sind bis dahin keine neuen Projekte geplant – aber was heißt das schon für eine Forschungseinrichtung, an der jeden Tag neue Dinge geschehen. Für unser Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechno- logie ist die Errichtung einer neuen Technologiehalle zwingend erforderlich. Wir hoffen, dass wir mit diesem Vorhaben im Jahr 2015 starten können. Und schließlich haben wir noch die Sanierungsarbeiten am Standort Leipzig, die uns ebenfalls im nächsten und übernächsten Jahr begleiten werden. NATUR: Harthteich auf dem Campus KONTAKT _Kaufmännischer Direktor des HZDR Prof. Peter Joehnk p.joehnk@hzdr.de WWW.HZDR.DE 34 35

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