Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

entdeckt 02/2015 - Uran, Plutonium & Co. - Mit der TU zur Falling Walls Conference

entdeckt 02 .15 WISSENSWERT WWW.HZDR.DE Mit der TU zur Falling Walls Conference In seiner Doktorarbeit am HZDR und am cfaed, dem „Center for Advancing Electronics“ der TU Dresden, beschäftigt sich Dipjyoti Deb mit der Herstellung und Kontaktierung von Nano- Drähten auf Silizium-Basis. Neue Kontakte zu knüpfen ist auch in der realen Welt eine Aufgabe, der er sich mit großem Engagement stellt. So arbeitet er derzeit daran, ein gemein- sames Master-Programm zwischen der TU Dresden und dem University College Cork in Irland zu vermitteln. „Die Idee dazu entstand bei einem Forschungsaufenthalt in Cork“, erzählt der Materialwissenschaftler, den alle einfach nur DJ nennen. Dass auch die Kommunikation zu seinen Stärken zählt, konnte er auf der diesjährigen „Falling Walls Conference“ am 8. und 9. November in Berlin unter Beweis stellen. Bereits zu früheren Gelegenheiten trat er als internationaler Botschafter der TU Dresden auf. Die Universität ihrerseits war im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufenen „Aktionsbündnisses Forschungsmarketing“ für ihre ALUMNI-Arbeit ausgezeichnet und deshalb zur Konferenz eingeladen worden. Deshalb lag die Nominierung des smarten Doktoranden auf der Hand. „So kam es, dass die Alexander von Humboldt-Stiftung mein Ticket bezahlt hat“, freut sich DJ über die ihm damit zuerkannte Rolle als Spezialist für ALUMNI- Fragen in Deutschland. Dipjyoti Deb sprach auf der Konferenz gleich mehrere Ein- ladungen nach Dresden aus, musste dabei aber auch viele Fragen zur derzeitigen Stimmung in der Stadt und zu Pegida beantworten: „Mit Naila Kabeer, Schriftstellerin und Forsche- rin an der London School of Economics, habe ich mich sehr intensiv über Gender-Fragen in der Wissenschaft ausge- tauscht, und die in Frankreich lehrende Soziologin Nilüfer Göle hat versprochen, die TU Dresden zu besuchen, wenn ich ein Programm für sie organisiere.“ So gehörten Forscher wie beispielsweise auch der Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Ketterle ebenso zu seinen Gesprächspartnern wie der Wissen- schaftsjournalist Ranga Yogeshwar oder führende Vertreter aus Industrie und Politik. www.falling-walls.com www.cfaed.tu-dresden.de 1. Posterpreis für Sonja Schellhammer Erstmalig nahmen am zentralen Dokto- randenseminar des HZDR, das Anfang November im Erzgebirge stattfand, auch die Promotionsstudenten am klinisch ausgerichteten HZDR-Institut für Radio- onkologie und vom OncoRay-Zentrum teil. Und das mit Erfolg. So sicherte sich die Medizinphysikerin Sonja Schell- hammer den ersten Platz für die beste Posterpräsentation. Das Besondere: Sie hatte sich gerade erst einen Monat mit ihrem Forschungsthema beschäftigt. Unter Betreuung des niederländischen Forschers Aswin Hoffmann geht Sonja Schellhammer am Institut für Radio- onkologie der physikalischen Frage nach, wie das starke Magnetfeld eines Magnetresonanz-Tomographen (MRT) einen Teilchenstrahl ablenkt. Elektrisch geladene Teilchen – die Ionen – spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der Krebs- therapie. Das leichteste Ion ist ein Proton. Es besteht aus einem Wasserstoff-Atom, dem das einzige Elektron entzogen wurde. Was nun etwa in der Beschleunigerphysik erwünscht ist, nämlich Teilchenstrahlen mit Magneten um Kurven zu lenken, stellt für die Idee einer neuen Echtzeit-Überwachung in der Behandlung mit Protonen eine große Herausforderung dar. „Im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie mit hochenergetischer Röntgenstrahlung bietet der Einsatz von Protonen für die Krebstherapie den entscheidenden Vorteil eines sehr steilen Dosisprofils“, erläutert Schellhammer. Das bedeutet, dass die Protonen auf ihrem Weg durch den Patientenkörper sehr wenig Energie abgeben – und damit wenig Schaden im gesunden Gewebe anrichten. An der Stelle jedoch, an der sie zum Stillstand kommen, deponieren die Teilchen ihre gesamte restliche Energie als Dosis, das Gewebe hinter dem Tumor wird geschont. Deshalb ist es auch möglich, im Tumorgewebe sehr hohe Strahlendosen zu applizieren, al- lerdings ist die Teilchentherapie anfällig gegenüber Bewegun- gen und Deformationen des Gewebes, sei es durch Atmung, Verdauung oder den Herzschlag. „Mein Ziel ist es, daran mitzuwirken, dass in Zukunft wäh- rend der Therapie, also in Echtzeit, MRT-Bilder zur Verfügung stehen, mit denen wir anatomische Veränderungen während der Bestrahlung registrieren und ausgleichen können“, so die junge Doktorandin. Deshalb arbeitet sie daran, ein bereits entwickeltes, theoretisches Modell zur Ablenkung des Pro- tonenstrahls durch das MRT-Magnetfeld mit Experimenten zu untersetzen. Eine perfekte Grundlage dafür bietet ihr die absolvierte Ausbildung im Masterprogramm des Nationalen Zentrums für Strahlenforschung in der Onkologie – OncoRay. Dipjyoti Deb engagiert sich auch außerhalb des Labors für internationale Zusammenarbeit. Foto: cfaed | Jürgen Lösel

Seitenübersicht