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entdeckt 02/2015 - Uran, Plutonium & Co.

TITEL// DAS FORSCHUNGSMAGAZIN AUS DEM HZDR WWW.HZDR.DE 04 05 Uranyle nämlich gut in Wasser. So können sie nicht nur über größere Entfernungen transportiert, sondern auch leicht von Lebewesen aufgenommen werden und diese vergiften. Rostbeulen mit Vorteilen Allerdings hat jede Medaille zwei Seiten. Korrosion kann den Pollux-Behälter löchern. Rost aber hat eine viel größere Oberfläche als das Eisen, aus dem er entstanden ist. Nicht umsonst nennt der Volksmund ein Fahrzeug mit solchen MODELLRECHNUNGEN: Vinzenz Brendler berechnet am Computer, wie sich radioaktive Schwermetalle und deren Verbindungen unter realen Umweltbedingungen im Gebirge ausbreiten und welche Schichten sie kaum durchdringen. Foto: Oliver Killig Korrosionsproblemen eine „Rost-Beule“. Die stark vergrößerte Oberfläche entpuppt sich somit als Vorteil, weil chemische Reaktionen besser funktionieren, wenn sie mehr Platz haben. „Die größere Oberfläche schnappt sich daher viele der aggressiven Verbindungen wieder, die im Inneren entstanden sind“, erläutert Vinzenz Brendler. Spätestens hier kommt der Pragmatismus der HZDR-Forscher wieder zum Vorschein: Eine solch große, korrodierte Ober- fläche mag ja viele Verbindungen aus dem Inneren zurück- halten, sicherlich aber nicht alle. Einmal aus dem Behälter entkommen, treffen die Substanzen auf ein Gebirge möglicher Reaktionspartner, die in verschiedenen Formen im Untergrund stecken. Da ist zum Beispiel das häufig auftretende Mineral Kalkspat, mit dem die hochgiftigen Uranyl-Verbindungen reagieren. So entsteht unter anderem Uranylcarbonat. Diese Substanz löst sich nur schlecht in Wasser, wird daher kaum weiter transportiert und nur wenig von Pflanzen aufgenommen.

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