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entdeckt 02/2015 - Uran, Plutonium & Co. - Leben im Berg

TITEL// DAS FORSCHUNGSMAGAZIN AUS DEM HZDR WWW.HZDR.DE 06 07 In einer riesigen Spirale windet sich der Straßentunnel auf ei- ner Insel vor der Schärenküste im Südosten Schwedens 3.600 Meter lang in die Tiefe. Auf dem Weg in den Untergrund be- gegnet man allerdings keinen Wochenend-Urlaubern, vielmehr tummeln sich hier Wissenschaftler und Ingenieure. Der Tunnel ist schließlich keine öffentliche Straße, sondern der Zugang zum Untertage-Labor Äspö, in dem Forscher 500 Meter unter der Erdoberfläche untersuchen, welche Prozesse in einem Endlager für hochradioaktive Abfälle stattfinden könnten. Unter die Geologen, Physiker, Chemiker und Hydrologen mischen sich seit geraumer Zeit auch Mikrobiologen. Gibt es doch auch in diesen Tiefen noch unerforschte Lebensformen, die nicht etwa von oben eingeschleppt wurden, sondern dort zuhause sind. „Selbst in 500 Metern Tiefe haben unsere schwedischen Kollegen in den 1990-er Jahren an den Granitwänden der Bergstollen Mikroorganismen gefunden“, erinnert sich Evelyn Krawczyk-Bärsch vom HZDR-Institut für Ressourcenökologie. Diese Organismen wachsen und gedeihen in der Tiefe offen- sichtlich prächtig: „Wenn wir die Biomasse von den Wänden der Klüfte kratzen, um sie in unseren Dresdner Laboren zu untersuchen, wächst die Schicht an gleicher Stelle in wenigen Wochen wieder nach“, erklärt die Forscherin weiter. Mikroorganismen im Ton und Salz Das Leben ist im Untergrund aber bei weitem nicht nur im Gra- nit aktiv. So findet Henry Moll vom HZDR die Mikroorganismen auch in dem Tongestein, in dem möglicherweise das Schweizer Endlager entstehen soll. Und selbst in den Salzstöcken in der Nähe von Carlsbad in New Mexico, in denen die USA ein Endla- ger prüfen, entdecken die Forscher Mikroorganismen: „Das sind häufig Archaeen, die nicht nur mit hohen Salzkonzentrationen _TEXT . Roland Knauer LEBEN IM BERG // Mikroorganismen gibt es im Untergrund reichlich. Auch in Endlagern spielen sie eine Rolle. MIKROKOSMOS: Untertage existieren Mikroorganismen, die sich gut vor radioaktiver Strahlung schützen können. Foto: AVANGA

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