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entdeckt_01_2015 - Ein Sieb für Moleküle

TITEL// DAS FORSCHUNGSMAGAZIN AUS DEM HZDR WWW.HZDR.DE 08 09 HAUCHDÜNN: Die Membranen, an denen Richard Wilhelm forscht, sind eigentlich nur wenige Atom- lagen dick. Foto: André Forner // Während seiner Promotionsarbeit am HZDR gelang Richard Wilhelm eine erstaunliche Beobachtung: Hochgeladene Ionen fliegen entweder fast unbeeinflusst durch eine Nano-Membran oder verlieren ungeheuer viel Energie dabei. _TEXT . Roland Knauer EIN SIEB FÜR MOLEKÜLE Die ultradünne Folie sieht wie von einem Geschosshagel durchsiebt aus. Genau das ist wohl auch passiert, nur lässt sich der Beschuss mit bloßem Auge gar nicht beobachten, weil er in einer Nano-Welt passiert: Die Folie selbst ist gerade einmal einen Nanome- ter und damit den Millionstel Teil eines Millimeters dick. Auch die Löcher darin haben Durchmesser im Nanometer- Bereich. Da sind viele Biomoleküle wie zum Beispiel Proteine deutlich grö- ßer – und können mit einem solchen Nanosieb abfiltriert werden. So ähnlich wird das Blut von Patienten gereinigt, deren Niere versagt: Eine Membran lässt kleine Moleküle wie zum Beispiel Harnstoff durch winzige Poren aus- fließen, während große Proteine nicht durchpassen und in den Körper zurück- geleitet werden, wo sie noch gebraucht werden. Auch für etliche weitere Anwendungen in Technik und Wissen- schaft benötigt man solche Molekular- siebe. Trotzdem wird Richard Wilhelm vom Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung im Helmholtz- Zentrum Dresden-Rossendorf solche Anwendungen kaum weiter entwickeln. Schließlich ist er Grundlagenforscher und hat die Nanosiebe gefunden, als er einen altbekannten Sachverhalt überprüft hat.

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