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entdeckt_02_2012

entdeckt 02 .12 PORTRÄT WWW.Hzdr.DE „Das ist schon etwas Besonderes, einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrates [ERC] zu erhalten“, sagt der Leiter der Abteilung Programmplanung und Internationale Pro- jekte am HZDR Rainer Maletti. Was bisher noch keinem HZDR- Wissenschaftler gelang, hat Markus Schubert geschafft. Am 24. April stellte er seinen Projektantrag in Brüssel erfolgreich vor: es geht darum, Chemieapparate im Hinblick auf die darin ablaufenden Strömungsprozesse zu untersuchen. Markus Schubert erklärt: „Eine Vielzahl von Produkten und Gütern, die wir täglich verwenden, wie beispielsweise schwe- felarme Kraftstoffe oder Kunststoffe, durchlaufen in ihrem Herstellungsprozess derartige Chemiereaktoren. Doch was passiert eigentlich bei den Prozessen, die durch meist druck- feste Behälterwände bisher kaum zugänglich sind? Ist die Strömung so eingestellt, dass der Prozess optimal läuft? Hier gibt es erheblichen Forschungsbedarf und genau da wollen wir ansetzen. Mit neuen Untersuchungsmethoden wollen wir die Strömungsdynamik in solchen Reaktoren aufklären und damit Simulationsmodelle weiterentwickeln.“ Inzwischen haben ERC und HZDR einen Vertrag unterzeichnet, der die Bedingungen rund um den Starting Grant regelt. „Er ermöglicht es Herrn Schubert, im Rahmen seines Projektes frei zu forschen und alle Entscheidungen selbstständig zu tref- fen, so zum Beispiel Mitarbeiter auszuwählen“, erklärt Rainer Maletti, der die Vielfalt an Fördermöglichkeiten für Wissen- schaftler und die Besonderheiten dieses europäischen Pro- gramms gerade für junge Forscher kennt. Mit dem Fördergeld, fast 1,2 Mio. Euro verteilt über vier Jahre, kann sich Markus Schubert nun eine eigene Forschergruppe aufbauen. Vor fünf Jahren hat er wahrscheinlich nicht damit gerechnet. Damals begann er seine erste Stelle als Postdoc am HZDR, mittlerweile betreut er Doktoranden und Studenten in eigenen Projekten. Dazwischen forschte er als Gastwissenschaftler ein Jahr lang an der Laval University in Québec, Kanada. Markus Schubert arbeitet am Institut für Fluiddynamik des HZDR, Prozesse mit komplexen Strömungen sind dort ein großer Forschungsschwerpunkt. Bisher haben sich die Wis- senschaftler auf Strömungen konzentriert, die in der Ener- gietechnik eine Rolle spielen. Um die Strömungsprozesse in Chemieanlagen unter industrienahen Bedingungen zu untersuchen, nimmt sich Markus Schubert vorerst einen ganz bestimmten Anlagentyp, einen Blasensäulenreaktor, vor. Darin wird Gas in einer Flüssigkeit möglichst gleichmäßig verteilt und zur Reaktion gebracht. Ein echter „Heimvorteil“ für den jungen Forscher sind die vielen Messverfahren, über die das Institut verfügt, um Strömungen sichtbar zu machen. Für sein Projekt will er die Röntgenstrahlung aus dem schnellen Tomographen nutzen. „Letztendlich geht es darum, Beiträge zu liefern, wie man solche Prozesse und Anlagen bestmöglich auslegen und damit den Umsatz der gewünschten Produkte verbessern kann, um Ressourcen und Energie zu sparen“, sagt er. // Markus Schubert erhält einen „Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrates. Das Fördergeld in Höhe von fast 1,2 Mio. Euro will der junge Wissenschaftler einsetzen, um grundlegend neue und wichtige Erkenntnisse für die chemische Industrie zu erbringen. Text . Anja Weigl Erster europäischer „Starting Grant“ am HZDR ÜBERZEUGT: Markus Schubert ist Verfahrensingenieur und der erste HZDR-Forscher, der einen „Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrates erhält. KONTAKT _Institut für Fluiddynamik im HZDR Dr. Markus Schubert m.schubert@hzdr.de http://erc.europa.eu/starting-grants

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