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entdeckt_02_2012

entdeckt 02 .12 Wissenswert WWW.Hzdr.DE Schon 1972 stellte der „Club of Rome“ zur Diskussion, dass die Grenzen des Wachstums erreicht seien und es darum gehen müsse, Ressourcen für die folgenden Generationen zu bewah- ren. Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex Leitlinien für eine Selbstver- pflichtung von Firmen und Institutionen auf die Tagesordnung gebracht und nun entsteht der Erwartungsdruck, dass sich zur Ressourcenschonung möglichst viele Organisationen (zumal die öffentlich geförderten) an diesem Nachhaltigkeitskodex orientieren. Der „Green Campus“ entwickelt sich dabei fast schon zur Marketingidee für Universitäten und Forschungs- zentren im Wettbewerb um die besten Ideen und Talente. Man glaubt, dass diese Ansätze aus den USA stammen – und was das Marketing betrifft, so stimmt diese Vermutung. Das Thema „Nachhaltigkeit“ aber ist wahrscheinlich eine sächsi- sche Erfindung: Schon 1713 formulierte der Oberberghaupt- mann Hans Carl von Carlowitz diese Idee in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“ mit dem Vorschlag, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden solle, wie durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen könne. Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf nimmt, auch wenn der Slogan „Green Campus“ in unserem Sprachge- brauch neu ist, Nachhaltigkeitsaspekte seit über zehn Jahren programmatisch auf und setzt sie um. Der Masterplan für die Standortentwicklung ist ein Paradebeispiel dafür, wie man bauliche Konzentrierung, energetische Sanierung, Moderni- sierung der Wärmeversorgung, den Einsatz erneuerbarer Energien bzw. von Äquivalenten, Verkehrsberuhigung, eine Radfahrer freundliche Gestaltung des Umfeldes sowie die Bewirtschaftung von Regenwasser und die Verbesserung der Abwasserentsorgung in einem Gesamtkonzept realisiert und dabei sowohl zur Einsparung von Betriebskosten als auch zu einer spürbaren Verbesserung der Umweltbelastung kommt. Ganz nebenbei hat der Standort aber auch durch neue bauliche Qualitäten eindeutig an Attraktivität gewonnen und man vermag sich vorzustellen, was die noch ausstehenden Sanierungen weiter bewirken können. Dieses alles ist in einer Bilanz nachzulesen, die das HZDR als Broschüre im Septem- ber veröffentlicht hat. Jetzt, nach zehn Jahren Masterplan Dresden-Rossendorf, müssen die kommenden Schritte für die nächsten Jahre definiert und der Masterplan fortgeschrieben werden. Dabei wird es etwa um weitere Optimierungsschritte bei den großen Kostenblöcken Wärme- und Elektroenergie sowie um „Gebrauchsanleitungen“ für einen sparsamen Ge- bäudebetrieb gehen. Aber es werden auch Fragen zu beant- worten sein: Was für ein Standort wollen wir eigentlich sein? Was kann dieser Standort den Mitarbeitern und Besuchern – neben einer exzellenten wissenschaftlichen Ausstattung – an Attraktivität bieten? Die amerikanischen Marketingideen holen uns hier ein, denn das Streben nach den besten Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern wird auch die Fragen nach dem besten Arbeitsumfeld in der Forschung beantworten müssen. Text . Peter Joehnk „Green Campus“ Rossendorf Kontakt _Kaufmännischer Direktor des HZDR Prof. Peter Joehnk p.joehnk@hzdr.de AUF ZWEI RÄDERN: Zur Stand- ortentwicklung gehört auch der Verkehrsaspekt „fahrradfreund- lich“. Neben Unterstell-Einrich- tungen und einem separaten Radfahrerein- und -ausgang gibt es eine Fahrradschleuse, die die Strecke auf der Bundesstraße zum Zentrum verkürzt. WISSENSWERT – Nachrichten rund um das HZDR

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