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entdeckt_02_2014 - Die Tour der Bits und Bytes

FORSCHUNG// DAS FORSCHUNGSMAGAZIN AUS DEM HZDR WWW.HZDR.DE 28 29 // Tausende Bilder aus Zellen, Millionen von Erbgutsequenzen, Billionen von Gasteilchen aus Sonnen ferner Galaxien – ohne Supercomputer wie am Dresdner Zentrum für Hochleistungsrechnen oder am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf können Forscher ihre alltäglich anfallenden Datenmengen weder speichern noch verstehen. Text . Sascha Karberg DIE TOUR DER BITS UND BYTES Die nötige Hardware, um seine persönlichen Herausforderun- gen der Zukunft zu meistern, hat sich Wolfgang Nagel bereits angeschafft. Damit kann sich der Leiter des Zentrums für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) an der Technischen Universität Dresden in neues Terrain vorwagen: Mit seinem funkelnagelneuen Fahrrad hat der Mathematik- und Informatik-Professor im letzten Sommerurlaub das Vene- to intensiv erkundet. Für den nächsten Urlaub fasst er steilere Anstiege ins Auge. Der gelernte Informatiker braucht die Herausforderungen, die teure und leistungsstarke Maschinen so mit sich bringen, wahrlich nicht zu scheuen. In seinem Berufsleben sorgen Nagel und sein Team dafür, dass die Rechenmaschinen ausgelastet sind, die er seit fast zwanzig Jahren als Dienstleistung für die Forscher in Sachsen anschafft und nutzbar macht. Computer mit einer Rechen- leistung, mit der in Deutschland nur wenige Rechenzentren mithalten können. Hinzu kommt nun das „Competence Center for Scalable Data Services and Solutions Dresden/Leipzig“ (ScaDS) – eines von bundesweit zwei Kompetenzzentren, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den nächsten vier Jahren mit fünf Millionen Euro finanziert. Ziel ist es, in Deutschland die Herausforderungen zu bewältigen, die mit dem Umgang mit großen Datenmengen einhergehen – von der eigentlichen Datenaufnahme über die Verwaltung bis hin zur Analyse. Nach Dresden kam Nagel 1997 vom Forschungszentrum Jülich, wo er schon 1987 einen Supercomputer mit aufge- baut hatte. 1,5 Millionen Euro akquirierte Nagel damals für den Aufbau eines Zentrums für Hochleistungsrechnen vom Land Sachsen. Aber die Nachfrage nach Rechenzeit aus den wissenschaftlichen Instituten Dresdens war so groß, dass das Rechenzentrum bereits 2004 mit 15 Millionen Euro ausgebaut werden musste. Inzwischen sind hier 150 Spezi- alisten beschäftigt. 70 davon unterstützen Forscher aus der gesamten Region dabei, die Computer des Rechenzentrums für ihre Experimente optimal zu nutzen. Viele dieser Forscher arbeiten entweder an der TU Dresden selbst oder bei einem der außeruniversitären Partner von DRESDEN-concept, einem Verbund, der das Ziel verfolgt, Dresden als exzellenten Wis- senschaftsstandort sichtbar zu machen. BUBBLE-REGIME: Die Simulation zeigt die Bewegung mehrerer hundert Millionen Teilchen unter dem Einfluss eines ultrakurzen, hochintensiven Lasers, der durch ein Gas von wenigen Millimeter Länge geschossen wird.

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