Kettenreaktionen der Kernspaltung

Einige wenige Atomkerne (Uran-235 und Plutonium-239) haben eine interessante Eigenschaft: Werden sie von langsamen Neutronen getroffen, so teilen sie sich. Es entstehen zwei etwa gleich große Kernbruchstücke und zusätzlich zwei bis drei schnelle Neutronen. Diese Neutronen können, nachdem sie an Geschwindigkeit verloren haben, jeweils bei einem neuen Atomkern eine Spaltung auslösen. Dieser Prozess setzt sich, wie ihr im Bild sehen könnt, von Generation zu Generation fort. Man nennt diesen Vorgang eine Kettenreaktion.

Die Masse der neuentstandenen Kerne einschließlich der freigesetzten Neutronen ist kleiner als die Masse des Ursprungkerns. Es ist also Masse verlorengegangen, die in einen gewaltigen Energiebetrag, die Kernenergie, umgewandelt wird (nach Einsteins berühmter Formel E = m * c2 ).

Falls ihr euch fragt, was eigentlich die Zahl hinter dem Uran-235 und dem Plutonium-239 bedeuten soll, hier einige Daten: Jedes Atom hat verschiedene Isotope. Das sind Atome, die dieselbe Anzahl Protonen und Elektronen haben, aber eine unterschiedliche Anzahl Neutronen. Beispielsweise hat jedes Uranatom 92 Protonen und Elektronen. Aber Uran-235 hat eben dazu noch 143 Neutronen (92 + 143 = 235). Plutonium-239 hat 93 Protonen und Elektronen und dazu noch 146 Neutronen.