Deutsches Terahertz-Zentrum e.V. in Braunschweig gegründet

Im elektromagnetischen Spektrum existiert auch heute noch eine weitestgehend unerforschte Insel: die "Terahertz Incognita". Bekannt ist die Terahertz-Strahlung seit Mitte des 20. Jahrhunderts, doch die Erforschung dieser für den Menschen ungefährlichen Strahlung und damit die Entdeckung neuer Anwendungsfelder haben erst vor kurzem begonnen.

Mittlerweile ist es Forschern gelungen, das Frequenzeiland zwischen 0,1 und 10 Terahertz, d.h. zwischen hochfrequenten Mikrowellen und langwelliger Infrarotstrahlung, die sich direkt an die dem menschlichen Auge noch sichtbare Farbe Rot anschließt, teilweise zu erkunden und mit ersten Anwendungen zu besiedeln. Die Anwendungsmöglichkeiten der Strahlung in der medizinischen oder biologischen Analytik und in der Materialforschung werden als äußerst vielversprechend eingeschätzt. So könnten Terahertz-Strahlen die Röntgendiagnostik beim Arzt zum Teil ersetzen. Die Strahlen durchdringen Kleidung oder Gewebe quasi ohne Mühe und könnten so in Zukunft Blicke auf das Frühstadium von Karies oder Hautkrebs bzw. in das Innere von Zellen erlauben. Einem interdisziplinären Forschungsansatz, der Optik und Elektronik verbindet, werden dabei sehr gute Chancen zugesprochen, neue wissenschaftlich-technische Möglichkeiten und Anwendungen zu entdecken.

In Zukunft will das kürzlich in Braunschweig gegründete Deutsche Terahertz-Zentrum e.V. Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Terahertz-Wellen fördern, indem es die interessierte Öffentlichkeit über die Möglichkeiten dieser Technologie informiert. Zudem dient es der besseren Vernetzung der in Deutschland tätigen Terahertz-Forscher in Unternehmen, Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Das Gründungsmitglied Prof. Manfred Helm vom Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) erklärt, wie sich diese Ziele erreichen lassen: "Das Zentrum stellt ein öffentliches Informationsforum bereit, in dem sowohl physikalische Grundlagen sowie technische Möglichkeiten für den interessierten Einsteiger aufbereitet werden, als auch fachkundige Wissenschaftler aktuelle Entwicklungen verfolgen können und eine Kontaktplattform finden." Im FZD wird die Terahertz-Strahlung vor allem für die Untersuchung von Halbleiter-Materialien genutzt. Weiterhin werden neuartige, effzientere Terahertz-Strahlungsquellen entwickelt.

Ausführlichere Informationen zu Verein, Mitgliedern und "Terahertz Incognita" gibt es unter http://www.terahertzcenter.de.

Pressemitteilung vom 19.07.2007: Deutsches Terahertz-Zentrum e.V. in Braunschweig gegründet

Das Deutsche Terahertz-Zentrum e.V. möchte, dass man Terahertz weltweit gut findet. "Bis zu den Pinguinen in der Antarktis haben wir es schon geschafft."

 

Pressemitteilung vom 19.07.2007: Deutsches Terahertz-Zentrum e.V. in Braunschweig gegründet

3D-Schema der Rossendorfer Terahertz-Strahlungsquelle

 

Rossendorfer Terahertz-Strahlungsquelle

 

Weitere Auskünfte:

Prof. Dr. Manfred Helm
Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung
m.helm@hzdr.de
Tel. (0351) 260-2260
 
 

Pressekontakt:
Dr. Christine Bohnet
Tel.: 0351 260 2450; Fax: 0351 260 2700

Postanschrift:
Postfach 51 01 19 / 01314 Dresden