Materialforscher bestätigen Geburtsort des europäischen Hartporzellans

Presseinformation der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vom 26.02.2010

Am Freitag, 26.02.2010, verständigte sich der Direktor der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Dr. Ulrich Pietsch, mit FZD-Wissenschaftler Dr. Christian Neelmeijer sowie Dr. Bernd Ullrich von der TU Bergakademie Freiberg zu natur- und kunsthistorischen Untersuchungsmethoden und Ergebnissen im Zusammenhang mit einem im "Technical Research Bulletin" des British Museum (Ausgabe 3 / 2009) erschienenen Forschungsbericht. Darin werden drei englische Gefäße aus der Zeit um 1680 als Hartporzellane identifiziert. Medienberichte hatten daraufhin den Anspruch der Ersterfindung des europäischen Hartporzellans durch Böttger und Tschirnhaus infrage gestellt.

In Anbetracht von Analysen, die die Materialforscher Neelmeijer und Ullrich an authentischem Meissner Porzellan in der Vergangenheit durchgeführt haben, kam der Direktor der Dresdner Porzellansammlung zu dem Schluss: "Die in England gewonnenen Erkenntnisse bieten keinen Anlass, die Geschichtsbücher umzuschreiben. Nach wie vor gilt die Versuchsaufzeichnung Johann Friedrich Böttgers vom 15. Januar 1708 als die Geburtsstunde des europäischen Hartporzellans."