Jahresbericht 2009: Nachwuchs

Drei neue Nachwuchsgruppen

Qualifizierte junge Nachwuchswissenschaftler haben am FZD die Möglichkeit, eine eigene Forschergruppe zu leiten, die über ein eigenes Budget verfügt. Die Arbeit der Nachwuchsgruppen ist auf fünf Jahre angelegt; sie werden jeweils nach drei und fünf Jahren durch eine Kommission aus FZD-Wissenschaftlern begutachtet.

Im November wurde die Arbeit der Nachwuchsgruppen erstmalig evaluiert. Die Gruppen „Materialphysik mit hochgeladenen Ionen“ (Leiter: Dr. Stefan Facsko) und „Neutroneninduzierte Prozesse“ (Leiter: Dr. Arnd Junghans) wurden nach fünfjähriger Arbeit beendet; die Wissenschaftler forschen nun an ihren Instituten weiter. Die in den Jahren 2006 und 2007 gegründeten Forschergruppen „CFD-Entwicklung“ (Leiter: Dr. Thomas Höhne) und „Nano-Spintronics“ (Leiterin: Dr. Heidemarie Schmidt) wurden ebenfalls begutachtet. Beide Gruppen setzen ihre Arbeit fort.

Im vergangenen Jahr wurden drei neue Nachwuchsgruppen gegründet: Die Gruppe „Transportphänomene in Nanostrukturen“ um Dr. Artur Erbe untersucht die Voraussetzungen für die Herstellung immer kleinerer elektronischer Schaltkreise im Größenbereich von nur noch 10 Nanometern. Die Nachwuchsgruppe „Tumorspezifische PET-Radiotracer“ unter der Leitung von Dr. Reik Löser hat das Ziel, neue radioaktive Sonden für die Krebsforschung zu entwickeln. In der Gruppe „Terahertz-Quantendynamik“ um Dr. Dominik Stehr werden Terahertz-Quellen genutzt, um fundamentale Vorgänge in Festkörpern zu untersuchen und zu manipulieren.

Insgesamt bestehen am FZD derzeit sechs Nachwuchsgruppen:

  • „Transportphänomene in Nanostrukturen“ (Leiter: Dr. Artur Erbe)
  • „Nano-Spintronics“ (Dr. Heidemarie Schmidt)
  • „Terahertz-Quantendynamik“ (Dr. Dominik Stehr)
  • „Tumorspezifische PET-Radiotracer“ (Dr. Reik Löser)
  • „Nanoskalige Biokompositmaterialien / NanoBio“ (Dr. Katrin Pollmann)
  • „CFD-Entwicklung“ (Dr. Thomas Höhne)

Doktorandenzahl nach wie vor hoch

Im vergangenen Jahr waren am FZD 120 Doktoranden beschäftigt. Um die Vernetzung der Doktoranden zu fördern, findet einmal jährlich ein mehrtägiges, von den jungen Leuten selbst organisiertes Seminar statt - mit Vorträgen, einer Postersession, Workshops und darüber hinaus genügend Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und für gemeinsame Freizeitaktivitäten.
Link zur Doktorandenausbildung am FZD

Die beste Promotionsarbeit wird jedes Jahr mit dem Doktorandenpreis des FZD ausgezeichnet. Der Preis ging 2009 an Dr. René Heller für seine Untersuchungen zur Wechselwirkung von hochgeladenen Ionen mit Materialoberflächen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 18 Promotionen abgeschlossen (E = externe Promotion):

Promotionen 2009

Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung

  • Dr. Markus Berndt: Phase separation in carbon: transition metal nanocomposite thin films (Betreuer: Prof. Dr. Wolfhard Möller)
  • Dr. Volkhard Beyer: Nanocrystals for nanodot memories: ion-beam synthesis and electrical studies (Prof. Dr. Karl R. Hofmann/Leibniz Universität Hannover) E
  • Dr. Dominik Güttler: An investigation of target poisoning during reactive magnetron sputtering (Dr. Rainer Grötzschel, Prof. Dr. Wolfhard Möller)
  • Dr. René Heller: Wechselwirkung langsamer hochgeladener Ionen mit der Oberfläche von Ionenkristallen (Dr. Stefan Facsko, Prof. Dr. Wolfhard Möller)
  • Dr. Adrian Keller: Evolution of ion-induced ripple patterns - anisotropy, nonlinearity and sealing (Dr. Stefan Facsko, Prof. Dr. Wolfhard Möller)
  • Dr. Xin Ou: Defect engineering in SIMOX processing (Dr. Reinhard Kögler, Prof. Dr. Wolfhard Möller) E
  • Dr. Jaroslava Potfajova: Silicon based microcavity enhanced light emitting diodes (Prof. Dr. Manfred Helm)

Institut für Strahlenphysik

  • Dr. Daniela Kunath: Integration von PET/CT in die Strahlentherapie mit harten Photonen (Prof. Dr. Wolfgang Enghardt)
  • Dr. Chithra Nair: Photodisintegration studies of astrophysically relevant p-nuclei (Dr. Andreas Wagner, Prof. Dr. Eckart Grosse)
  • Dr. Georgy Shakirin: System solution for in-beam Positron Emission Tomography monitoring of radiation therapy (Prof. Dr. Wolfgang Enghardt)
  • Dr. Ronny Thomas: In-medium QCD sum rules for omega meson, nucleon and D meson (Prof. Dr. Burkhard Kämpfer)

Institut für Radiopharmazie

  • Dr. Susan Hoppmann: 18F-markierte S100-Proteine als potentielle Radioliganden für die funktionelle Charakterisierung des Rezeptors für advanced glycation endproducts (RAGE) (PD Dr. Jens Pietzsch)
  • Dr. Jens Langner: Listmode-Bewegungskorrektur in der PET: Entwicklung und Validierung eines routinefähigen Verfahrens (Prof. Dr. Jörg van den Hoff)
  • Dr. Anika Röhrich: Synthese und Charakterisierung Cyclam-basierter Multimere als Basis für Radiopharmaka (Dr. Holger Stephan, Prof. Dr. Jörg Steinbach)

Institut für Radiochemie

  • Dr. Sineej Madathil: Conformational control of protein recognition domains (Dr. Karim Fahmy, Prof. Dr. Gert Bernhard)

Institut für Sicherheitsforschung

  • Dr. Martina Bieberle: Bildrekonstruktion für die ultraschnelle Limited-Angle-Röntgen-Computertomographie von Zweiphasenströmungen (PD Dr. Uwe Hampel)
  • Dr. Christian Cierpka: Zeitaufgelöste PIV Untersuchungen zur Strömungskontrolle mittels periodischer elektromagnetischer Kräfte in schwach leitfähigen Fluiden (Dr. Gunter Gerbeth, Prof. Dr. Frank-Peter Weiß)
  • Dr. Emil Fridman: Fertile free fuel in LWRs-core physics and cycle options (Prof. Dr. Frank-Peter Weiß)

Zehn Jahre spitze in der Berufsausbildung

Auszeichnungen sind ein sichtbares Zeichen für Erfolge, aber nicht jede sehr gute Leistung kann prämiert werden. Fast alle der 13 Auszubildenden, die im vergangenen Jahr ihre Berufsausbildung am FZD beendet haben, erzielten gute bis sehr gute Ergebnisse. Aber nur einer von ihnen kann sich mit dem Titel des besten Auszubildenden am FZD schmücken oder gar Berufsbester in Dresden oder in ganz Sachsen werden. Das schafften in den letzten Jahren immer auch junge Leute, die am FZD einen Beruf gelernt haben. Für solche Erfolge braucht es immer beides: motivierte Auszubildende und engagierte Mitarbeiter, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen als Berufsausbilder gern weitergeben.

Im Oktober sprach die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden dem FZD bereits zum zehnten Mal in Folge ihre besondere Anerkennung „für herausragende Leistungen in der dualen Berufsausbildung“ aus und übergab dem FZD deshalb eine Ehrenurkunde. Damit darf sich das Forschungszentrum - gemeinsam mit einem weiteren Unternehmen - als bester von ca. 3.300 registrierten Ausbildungsbetrieben im IHK-Kammerbezirk Dresden verstehen.

An die Erfolge aus den vergangenen zehn Jahren knüpften im letzten Jahr Manja Kiebler (Physiklaborantin) und Dirk Biehle (Elektroniker für Geräte und Systeme) an, die mit 11 weiteren Auszubildenden ihre Berufsausbildung abschlossen. Beide wurden von der IHK Dresden als kammerbeste Auszubildende ihres Berufs ausgezeichnet wie auch von der Sächsischen Industrie- und Handelskammer als beste Jungfacharbeiter in Sachsen. Manja Kiebler erhielt die Auszeichnung als beste Auszubildende des FZD.

Im vergangenen Jahr lernten am FZD 43 Auszubildende in 10 verschiedenen Berufen.

Von Ardenne Physikpreise vergeben

Der sachsenweite Schülerwettbewerb Physik, der vom FZD koordiniert wird, ging im letzten Jahr in die neunte Runde - diesmal mit Unterstützung der Von ARDENNE Anlagentechnik GmbH. Das Dresdner Unternehmen stiftete Geldpreise für die sechs besten Arbeiten, die eine Jury aus Physikprofessoren von sächsischen Universitäten und dem FZD unter 22 eingereichten Bewerbungen ausgewählt hatte.

Die Arbeiten sind meist als freiwillige „Besondere Lernleistungen“ in der gymnasialen Oberstufe entstanden. Beim Schülerwettbewerb Physik werden alle Teilnehmer, die von den Gymnasien nominiert werden müssen, honoriert und erhalten Sachpreise. Sie werden gemeinsam vom FZD, der Wilhelm und Else Heraeus Stiftung und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zur Verfügung gestellt.