Durchblick mit Terahertz-Strahlung

FZD-Presseinformation vom 10.06.2010

Freie-Elektronen-Laser an der Strahlungsquelle ELBE, Justierarbeiten durch Dr. Wolfgang Seidel
Justierarbeiten am Freie-Elektronen-Laser im FZD
Foto: Sven Claus
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Terahertz-Strahlung wird heute zwar für unterschiedlichste Zwecke eingesetzt, etwa zur Messung von Weltraumstrahlung oder bei Körperscannern auf einigen Flughäfen, doch für einen großflächigen Einsatz fehlen noch kleine und günstige Geräte zur Erzeugung der für den Menschen ungefährlichen Wärmestrahlung. Auch in der Grundlagenforschung gibt es auf diesem Gebiet noch viel zu entdecken. Am 14. und 15. Juni 2010 treffen sich 50 der führenden Terahertz-Forscher aus Europa, den USA und Japan im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD), wo die stärkste Terahertz-Quelle Europas steht.

Terahertz-Strahlung schließt im elektromagnetischen Spektrum die Lücke zwischen den Mikrowellen auf der einen und der Infrarotstrahlung, also reiner Wärmestrahlung, auf der anderen Seite. Terahertz-Strahlung ist ebenfalls Wärmestrahlung und jedes Lebewesen sendet sie fortwährend aus, weshalb die Anwendung der Strahlung auch als unbedenklich gilt. Im vergangenen Jahrzehnt hat dieses Gebiet einen regelrechten Durchbruch erlebt und die ersten kommerziellen Anwendungen stehen vor der Tür, beispielsweise für die medizinische Diagnostik, aber auch für Sicherheitstechnik, zerstörungsfreie Materialprüfung, chemische Analytik oder industrielle Produktionsüberwachung. Der Schwerpunkt des zweitägigen Workshops im FZD liegt jedoch in der Grundlagenforschung. So soll etwa diskutiert werden, wie neue hochintensive Quellen für die Terahertz-Strahlung zur Untersuchung und zum Verständnis von neuen Materialien eingesetzt werden können.

Das FZD betreibt die europaweit stärkste Terahertz-Quelle, einen sogenannten Freie-Elektronen-Laser, der interessierten Nutzern aus der ganzen Welt für Experimente zugänglich ist. Ein Ausbau dieser intensiven Terahertz-Quelle ist zurzeit in Planung. Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops ist die Untersuchung von Materialien mit Terahertz-Strahlung in hohen Magnetfeldern. Der 16. Juni ist dann einem Treffen der europäischen Nutzer am Hochfeld-Magnetlabor des FZD gewidmet.

(Autoren: Prof. Manfred Helm / Dr. Christine Bohnet)

Weitere Informationen:
Prof. Manfred Helm
Direktor am Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung
Tel.: 0351 260 - 2260

Pressekontakt:
Dr. Christine Bohnet
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD)
Bautzner Landstr. 400 | 01328 Dresden
Tel.: 0351 260 - 2450 oder 0160 969 288 56
Fax: 0351 260 - 2700