Autonome Sensoren auf Energiefachmesse ausgezeichnet

Nachricht aus dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) vom 3.2.2011

Am HZDR entwickelte Sensoren wurden auf der Energiefachmesse „enertec“, die vom 25. bis 27. Januar in Leipzig stattfand, mit dem erstmalig verliehenen Preis „enertec dezentral“ ausgezeichnet. Der Preis wird von der Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) und der Leipziger Messe ausgelobt und für Innovationen aus Industrie und Wissenschaft im Bereich dezentrale Energien vergeben. Uwe Pöpping nahm für das Forscherteam vom HZDR den Preis in der Kategorie Wissenschaft entgegen. Die Auszeichnung ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Bei der Verleihung war auch Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister a.D. und langjähriger Direktor des UN-Umweltschutzprogrammes (UNEP), anwesend.

Die am HZDR entwickelten Sensoren sind für den Einsatz in Biogasanlagen gedacht. Ziel ist es, Prozesse auf dem Weg der Erzeugung von Biogas zu optimieren und dadurch den Wirkungsgrad von Biogasanlagen zu erhöhen. „Die Herstellung von Biogas ist ein mehrstufiger, komplexer Prozess, der durch viele Parameter bestimmt wird und es besteht ein nicht unerhebliches Potenzial, diesen Prozess zu verbessern. Bisher werden Biogasreaktoren eher als Black Box betrachtet; man weiß, was hinein- und herauskommt, aber noch zu wenig über den Prozess selbst. Derzeit beruhen der Betrieb und die Optimierung solcher Reaktoren deshalb meist auf Erfahrungen sowie Erkenntnissen aus Feldversuchen“, sagt Sebastian Reinecke, der gegenwärtig am HZDR seine Doktorarbeit schreibt und dabei von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert wird. Die jetzt ausgezeichneten Sensoren sind im Rahmen dieser Arbeit entstanden.

Das Herzstück einer Biogasanlage ist der Fermenter oder auch Reaktor, in dem die Biomasse, Silage und Gülle, zu Biogas vergoren wird. Verantwortlich dafür sind Bakterien; sie fühlen sich in der Silage, die zusätzlich noch erwärmt und durchgerührt wird, wohl und vermehren sich stark. Die Sensoren können mit der Biomasse in den Fermenter gegeben werden und folgen dann dem Weg der Stoffe. Dabei zeichnen sie Parameter wie Druck, Temperatur und Beschleunigung auf. Die Sensoren arbeiten autonom und bieten die Möglichkeit, Messwerte räumlich verteilt aufzunehmen, ohne dabei den Prozess oder die Anlage zu beeinflussen. Über eine eigens dazu entwickelte Elektronik können die Informationen ausgelesen werden.