Terahertz-Experten bestimmen die exakte Dauer von Röntgenblitzen

Nachricht vom 17.04.2013

Ein deutsch-polnisches Forscherteam, an dem der Physiker Michael Gensch vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) beteiligt ist, hat eine neue Messmethode entwickelt, um ultraschnelle Röntgenblitze von Freie-Elektronen-Lasern genauestens zu vermessen. Nachzulesen ist dies in der Fachzeitschrift "Nature Communications" (DOI: 10.1038/ncomms2754).

Für viele Experimente mit Lichtpulsen aus Freie-Elektronen-Lasern, wie FLASH am DESY in Hamburg oder FELBE im Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen im HZDR, ist es wichtig zu wissen, wannn genau das Licht auf der zu untersuchenden Probe auftrifft. Das war für Licht im sichtbaren und infraroten Bereich von Freie-Elektronen-Lasern bisher schon möglich, für Röntgenpulse jedoch lassen sich die bekannten Verfahren nicht übertragen. 

Die DESY-Pressestelle hat zu der neuartigen Messtechnik für die Pulsdauer am Freie Elektronen-Laser FLASH die Nachricht "Forscher messen den Herzschlag von Röntgenlasern" veröffentlicht.

An der Arbeit waren Forscher von der Universität Hamburg, vom Helmholtz-Institut Jena, DESY, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Center for Free-Electron Laser Science, der Universität Duisburg-Essen sowie der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Krakau beteiligt.


Unter Dr. Michael Genschs Leitung wird im HZDR derzeit eine Terahertz-Anlage aufgebaut. „Wir stehen am Anfang einer langen Entwicklungsphase und bewegen uns an der Grenze des technologisch Machbaren. Unsere Hoffnung ist es, im Jahr 2015 entscheiden zu können, ob TELBE tatsächlich als reguläre Experimentieranlage einsatzfähig ist“, erklärt Gensch. „In jedem Fall aber handelt es sich um eine weltweit einzigartige Anlage, um Elektronenpulse von Beschleunigern zu studieren oder Konzepte für den Betrieb großer Forschungsanlagen wie den European X-FEL in Hamburg zu entwickeln.“


Originalveröffentlichung: "Single-shot pulse duration monitor for extreme ultraviolet and X-ray free-electron lasers"; Robert Riedel et al.; Nature Communications (2013); DOI: 10.1038/ncomms2754.