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Einladung an Medienvertreter für den 7.2.2014

Bibliotheken gegen die digitale Demenz

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) lädt Medienvertreter am Freitag, dem 7. Februar, um 15 Uhr zur Einweihung der sanierten Fachbibliothek und zur Verleihung der HZDR-Preise ein. Anlässlich der Wiedereröffnung hält der frühere Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, Dr. Manfred Osten, im großen Hörsaal des Forschungszentrums auf der Bautzner Landstraße 400 einen Vortrag über die Bedeutung von Bibliotheken im digitalen Zeitalter. Der ehemalige Diplomat sieht die Erinnerungskultur gefährdet, da die Halbwertszeit der digital gespeicherten Informationen äußerst begrenzt ist. Im Anschluss verleiht Dr. Henry Hasenpflug, der Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK), gemeinsam mit dem HZDR-Vorstand, Prof. Roland Sauerbrey und Prof. Peter Joehnk, die HZDR-Preise.

„Bibliotheken sind die materialisierte Form unseres kollektiven Langzeitgedächtnisses“, beschreibt Dr. Manfred Osten die Leistung der kulturellen Einrichtung. Der ehemalige Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung ist überzeugt, dass Bibliotheken im digitalen Zeitalter besonders relevant sind: „Die digitale Revolution demokratisierte zwar den Wissenszugang, die langfristige Speicherung der Wissensschätze geht aber verloren.“ Denn anders als Bücher, die bei richtiger Behandlung Zeiträume von 200 Jahren gut überstehen können, halten sich Digitalisate nur 10 bis 20 Jahre, da häufig nach dieser Zeit die nötigen Geräte fehlen, um das Wissen wieder abzurufen. „Es besteht Gefahr, dass unser kollektives Gedächtnis Informationen unwiederbringlich verliert.“

Aber auch für das individuelle Gedächtnis sind Bücher entscheidend, ist sich Osten sicher: „Wie die Neurowissenschaften festgestellt haben, trainieren wir unser Langzeitgedächtnis über motorische Bewegungen beim Lesen. Dieser Effekt geht am Bildschirm leider verloren. Die Bibliothek – also der zentrale Ort, an dem das Studium der Bücher möglich ist – liefert die Grundlage für eine Bildung, die sich auf gedächtnisgestützter Urteilskraft aufbaut. Sie ist somit die Basis für wissenschaftliche Erfolge.“ Deswegen verbindet das HZDR die Wiedereröffnung der Fachbibliothek mit der Verleihung der HZDR-Preise, die einmal jährlich für herausragende Leistungen in den Kategorien Forschung, Innovation, Promotion und Wissenschaftskommunikation vergeben werden.

Um Ihnen die Preisträger und die neuen Räumlichkeiten der Bibliothek vorzustellen, möchten wir Sie herzlich zu folgender Veranstaltung einladen:

Einweihung der generalsanierten Fachbibliothek / Verleihung der HZDR-Preise:

Freitag, 7. Februar 2014, 15 – ca. 16.30 Uhr
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Großer Hörsaal
Bautzner Landstraße 400
01328 Dresden

Programm:

  • Begrüßung durch Prof. Roland Sauerbrey, Wissenschaftlicher Direktor des HZDR
  • Grußwort Dr. Henry Hasenpflug, Staatssekretär im SMWK
  • Festvortrag Dr. Manfred Osten, Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung a.D.
  • Verleihung der HZDR-Preise 2013

Hinweis:

Aus organisatorischen Gründen würden wir uns über eine kurze Rückmeldung freuen, wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten (Kontakt: Simon Schmitt, s.schmitt@hzdr.de, Tel.: 0351 / 260 2452).

Bei den Bauarbeiten, die im Dezember 2012 begonnen und insgesamt 2,3 Millionen Euro gekostet haben, wurden sowohl die Außenhülle als auch die Innenräume der Bibliothek modernisiert. 21 Arbeitsplätze im Lesesaal sowie 18 zusätzliche in neun Büros, die an Nutzer aus dem HZDR sowie Gäste zeitweise vermietet werden können, ein Videokonferenzraum sowie ein IT-Schulungsraum erweitern die Nutzungsmöglichkeiten in der neugestalteten Bibliothek.

„Nach der ersten Komplettsanierung des gesamten Gebäudes seit dem Bau im Jahre 1958, steht den Wissenschaftlern und Gästen des HZDR nun eine moderne Bibliothek, die an das veränderte Informations- und Kommunikationsverhalten angepasst ist, zur Verfügung“, freut sich die Leiterin der Bibliothek, Edith Reschke. „Aufgrund neuartiger Kommunikations- und Medienformen, wie e-Books oder e-Journals, stehen Bibliotheken vor vielen Veränderungen. Indem wir nutzerorientierte elektronische Informationsservices entwickeln, die Forschern im Labor, am Arbeitsplatz oder zu Hause zur Verfügung stehen, stellen wir uns diesen neuen Anforderungen.“

Klassische Leistungen, wie die Möglichkeit zum Literaturstudium oder die persönliche Beratung, stellen aber immer noch den wesentlichen Teil des Informationsangebots dar, erzählt Reschke: „Hier spielt vor allem die Bibliothek als physischer Raum eine zentrale Rolle. Gerade auf einem so großen Campus wie dem des HZDR bieten wir eine Insel für den informellen Informationsaustausch zwischen den Wissenschaftlern.“


Pressekontakt

Simon Schmitt
Tel. 0351 260-2452
s.schmitt@hzdr.de | www.hzdr.de