Online-Jahresbericht 2014
Vorwort des Vorstands
Liebe Leserinnen und Leser,
Forschung hatte schon immer das größte Potenzial, Grenzen zu überwinden. Die moderne Wissenschaft hängt von länderübergreifender Kooperation ab, um globale Herausforderungen zu meistern. Vergangenes Jahr konnte das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf seine internationalen Kontakte verstärken. So hat uns das Europäische Institut für Innovation und Technologie (EIT) damit beauftragt, den Aufbau einer Knowledge and Innovation Community (KIC, Wissens- und Innovationsgemeinschaft) zu koordinieren. Die EIT Raw Materials wird 160 europäische Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen des Rohstoffbereiches verbinden. Der Austausch zwischen Ausbildung, Wissenschaft und Industrie soll das Innovationspotenzial und die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Ressourcensektors verbessern.
Eine seit Langem erfolgreiche Zusammenarbeit konnten wir außerdem mit der Gründung des European Magnetic Field Laboratories (EMFL) verstärken. Dieses Netzwerk, das wir im Jahr 2014 mit dem französischen Centre National de la Recherche Scientifique, der Radboud Universität Nijmegen und der niederländischen Foundation for Fundamental Research on Matter gegründet haben, vereint Europas größte Hochfeld-Magnetlabore. Mit den Standorten in Dresden, Grenoble, Toulouse und Nijmegen setzen wir die europäische Idee von Kooperation und gemeinsamer Entwicklung in die Realität um. Den Nutzern steht eine einzigartige und flexible Forschungsinfrastruktur zur Verfügung, die unterschiedlichste Experimente ermöglicht – von starken gepulsten über höchste statische Magnetfelder bis hin zu sehr niedrigen Temperaturen.
Aber auch die Kooperation über verschiedene Fächergrenzen hinweg wird immer wichtiger. In unserem Forschungsbereich Gesundheit konnten wir – aufbauend auf unseren hervorragenden Erfahrungen beim Nationalen Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie OncoRay – die Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit legen, die Brücken zwischen Medizin, Chemie, Biologie und Physik schlägt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und der Medizinischen Fakultät der TU Dresden bauen wir vor Ort das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) auf. Die sächsische Landeshauptstadt wird so Partnerstandort für Heidelberg, wo das DKFZ mit dem Uniklinikum und der Medizinischen Fakultät der dortigen Universität sowie der Deutschen Krebshilfe vor elf Jahren das NCT gegründet hat. Das gemeinsame Ziel: die individualisierte Krebsmedizin voranbringen.
Diese nationalen und internationalen Erfolge belegen unsere exzellente Position in der Wissenschafts-Community. Sie spiegelt sich ebenfalls in den Evaluierungen im Rahmen der Programmorientierten Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft wider, die Anfang des vergangenen Jahres abliefen. Die Programme aus unseren Forschungsbereichen Energie und Materie erhielten durchweg sehr positive Beurteilungen.
Bei der Lektüre unseres Online-Jahresberichts 2014 auf den folgenden Seiten wünschen wir Ihnen viel Vergnügen. Auf Anfrage kann auch der ausführlichere Zentrumsfortschrittsbericht des vergangenen Jahres eingesehen werden.
Prof. Roland Sauerbrey (Wissenschaftlicher Direktor) & Prof. Peter Joehnk (Kaufmännischer Direktor)