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Simon Schmitt

Lei­ter Kommunikation und Medien
Wissen­schaftsredakteur
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Online-Jahresbericht 2014

Schlaglichter

  • Januar: Alterung von Druckbehältern in Kernkraftwerken untersucht

Auf einem internationalen Workshop stellen Wissenschaftler die Ergebnisse des EU-Projekts LONGLIFE vor, das das HZDR koordiniert hat. Dabei wurde untersucht, wie die Druckbehälter von Kernkraftwerken altern. Anhand bestrahlter Stahlproben aus europäischen Kernkraftwerken und Forschungsreaktoren ermittelten die Forscher den Einfluss, den der Neutronenfluss – also die Intensität der Bestrahlung – bei gleicher Neutronendosis auf die Materialien hat. Wie sich herausstellte, werden die prognostizierten Alterungseffekte im Vergleich zu den auftretenden Auswirkungen überschätzt, da bei den Bestrahlungsexperimenten im Forschungsreaktor der Neutronenfluss höher ist als beim Reaktordruckbehälter im Normalbetrieb.


  • Februar: Zusammenarbeit zwischen ESRF und HZDR verlängert

Dr. Andreas Scheinost, Leiter der Abteilung für Molekulare Strukturen vom HZDR-Institut für Ressourcenökologie, stellt das Goniometer an der Rossendorf Beamline (ROBL) ein.Mitte Februar 2014 unterzeichneten der Kaufmännische Direktor des HZDR, Prof. Peter Joehnk, und der Generaldirektor der European Synchrotron Radiation Facility (ESRF), Prof. Francesco Sette, in Grenoble einen Vertrag, um die Zusammenarbeit in der Forschung um weitere fünf Jahre zu verlängern. Zuvor besuchte die damalige sächsische Forschungsministerin Prof. Sabine von Schorlemer gemeinsam mit einer Delegation von Wissenschaftlern und Vertretern des „Silicon Saxony“ die Rossendorf Beamline (ROBL), die das Helmholtz-Zentrum seit vielen Jahren an der ESRF erfolgreich betreibt.


  • März: Rohstoff-Erkundung aus der Luft

Gemeinsam mit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe sowie der TU Freiberg setzt das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) im Raum Geyer die Erkundung metallischer Rohstoffvorkommen aus der Luft fort. Mit Hilfe einer Hubschraubersonde, mit der der Boden bis zu einer Tiefe von 300 Metern untersucht werden kann, wollen die Forscher geophysikalische Daten sammeln. Über Messungen an der Oberfläche wird die Erkundung bis in eine Tiefe von 500 Metern erweitert. Auf dieser Grundlage wollen Wissenschaftler ein dreidimensionales Modell des Untergrunds erstellen.


  • April: Gönnsdorfer Sternwarte und HZDR weihen neues Teleskop ein

Um Schüler für die Erforschung unseres Weltalls zu begeistern, stellt das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf der Sternwarte Gönnsdorf ein neues Teleskop als Dauerleihgabe zur Verfügung. Am 5. April, dem deutschlandweiten Tag der Astronomie, weihten die Leiterin der Sternwarte, Renate Franz, und Prof. Roland Sauerbrey, der Wissenschaftliche Direktor des HZDR, das Beobachtungsgerät ein. Die Veranstaltung war gleichzeitig der Startschuss für eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Einrichtungen. Dadurch kann DeltaX, das Schülerlabor des HZDR, seine Experimentierangebote für das Programm "Licht und Farbe" um einen attraktiven Programmpunkt bereichern.


  • Mai: Tag des offenen Labors lockt Massen nach Rossendorf

Tag des offenen Labors 2014Trotz trüben Wetters haben am Samstag, dem 24. Mai, rund 3.500 Gäste den Tag des offenen Labors am Forschungs- und Technologiestandort Dresden-Rossendorf besucht. Besonders anziehend wirkte dabei das größte Forschungsgerät in Sachsen: der Elektronenbeschleuniger ELBE. An rund 100 Stationen konnten die Besucher das Motto der Veranstaltung – „Digitale Forschungswelten“ – hautnah erleben. Anhand von spannenden Experimenten präsentierten Wissenschaftler des HZDR, der ROTOP Pharmaka AG sowie des Vereins VKTA – Strahlenschutz, Analytik und Entsorgung Rossendorf, die die Veranstaltung gemeinsam organisierten, in den verschiedenen Laboren ihre Arbeit. Der Einblick in die Welt der modernen Forschung hinterließ dadurch bei den kleinen und großen Gästen einen positiven Eindruck.


  • Juni: Weltkonferenz für Beschleunigerexperten in Dresden

Rund 1.500 Wissenschaftler kamen vom 15. bis 20. Juni in die sächsische Landeshauptstadt, um sich auf der IPAC14 über die neuesten Beschleunigerprojekte in Forschung, Medizin und Industrie auszutauschen. Ein Thema war dabei der Einsatz von Teilchenbeschleunigern in der Krebstherapie. Bei einem Abendvortrag informierte Prof. Wolfgang Enghardt über die Entwicklung eines kompakten Laserbeschleunigers am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und über die Protonenbehandlung am Nationalen Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie – OncoRay. Das HZDR übernahm die Organisation der IPAC vor Ort.


  • Juli: HZDR zeichnet Sachsens beste Jungphysiker aus

Die VON ARDENNE Physikpreise gingen im Jahr 2014 an drei Gymnasiasten aus Dresden und Freiberg. Mit ihrer eindrucksvollen Arbeit über organische Photovoltaik überzeugte Klara Knupfer die Jury. Die Schülerin vom Dresdner Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium hat sich den ersten Platz, der mit 1.000 Euro dotiert ist, gesichert. Ein Geldpreis in Höhe von 750 Euro ging jeweils an Michael Jaster vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Freiberg und an Rowina Caspary vom Marie-Curie-Gymnasium in Dresden. Intention des Wettbewerbs ist es, besonderes Engagement im Bereich der Physik zu honorieren. Gleichzeitig sollen die Schülerinnen und Schüler für ein Studium der Naturwissenschaften motiviert werden.


  • August: Forschungsministerin eröffnet UniversitätsProtonenTherapie Dresden

Bundesforschungsministerin Wanka besucht OncoRayEnde August 2014 haben die Bundesforschungsministerin Prof. Johanna Wanka und der Sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich die Protonen-Behandlungseinheit im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden eingeweiht. Die beiden Politiker verkündeten bei der Veranstaltung außerdem, dass ein Konsortium, das sich aus der Medizinischen Fakultät und dem Uniklinikum der TU Dresden sowie dem HZDR zusammensetzt, zukünftig eine zusätzliche hohe jährliche Millionenförderung erhält. Damit soll in Dresden der Partnerstandort des in Heidelberg bereits ansässigen „Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen“ (NCT) aufgebaut werden.


  • September: HZDR unterstützt irakische Ingenieure

Im September hat eine Delegation der irakischen Universität Zakho das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf besucht. Die sächsische Forschungseinrichtung wird Ingenieure der Universität dabei unterstützen, ein Labor für Mehrphasen-Strömungen aufzubauen und zu betreiben. Hier sollen zukünftig neue Technologien für die Erdöl- und Erdgasförderung, zum Beispiel Mehrphasen-Mengenmessgeräte oder -Pumpen, entwickelt und erprobt werden. Die Universität Zakho finanziert dabei alle Arbeiten, die notwendig sind, um die neuen Versuchsstände auszulegen und mit Messtechnik auszustatten. Über Kurse und gemeinsame Projekte werden irakische Forscher am HZDR ausgebildet.


  • Oktober: Kernphysiker aus Russland zu Gast am HZDR

Der Direktor des Joint Institute for Nuclear Research (JINR) im russischen Dubna, Prof. Victor A. Matveev, hat am Donnerstag, dem 9. Oktober 2014, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf besucht. Begleitet wurde er unter anderem vom Leiter des Büros für internationale Beziehungen am JINR, Dr. Dmitry V. Kamanin, sowie vom Helmholtz-Beauftragten für die deutsch-russische Wissenschaftskooperation, Dr. Uwe Meyer. Auf dem Programm des ganztägigen Besuchs standen vor allem die Nutzergeräte des HZDR, also das ELBE-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen, das Hochfeld-Magnetlabor Dresden sowie das Ionenstrahlzentrum. Zuvor stellte Prof. Matveev führenden Wissenschaftlern des HZDR sein Institut vor.


  • November: Europas Hochfeld-Magnetlabore gehen noch stärkere Bindung ein

Magnetspule in der Nahaufnahme: Das Hochfeld-Magnetlabor Dresden des HZDR erzeugt die europaweit höchsten Magnetfelder für materialwissenschaftliche Forschung. Die Magnetspulen müssen hohen Belastungen standhalten und werden im Institut entwickelt, konstruiert und gebaut.Im November 2014 beschlossen die Trägereinrichtungen der vier größten Hochfeld-Magnetlabore Europas – das Centre National de la Recherche Scientifique, die Radboud Universität Nijmegen, die Foundation for Fundamental Research on Matter sowie das HZDR – die Gründung des European Magnetic Field Laboratory (EMFL). Nach Jahren erfolgreicher und enger wissenschaftlicher Zusammenarbeit bilden sie nun juristisch eine Einheit. Mit den derzeitigen Standorten in Dresden, Toulouse, Grenoble und Nijmegen ermöglicht das EMFL Forschung auf Weltklasse-Niveau. Mit Hilfe von Magnetfeldern lassen sich das Verständnis von Materialien verbessern und neue Entwicklungen in Wissenschaft und Technik fördern.


  • Dezember: HZDR koordiniert Aufbau des größten Rohstoffnetzwerks in Europa

Das Europäische Institut für Innovation und Technologie (EIT) hat am Dienstag, dem 9. Dezember 2014, ein internationales Konsortium damit beauftragt, eine sogenannte Knowledge and Innovation Community (KIC) für den Rohstoffsektor aufzubauen. Die Koordination liegt beim Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf sowie bei der Fraunhofer-Gesellschaft. Das Netzwerk mit dem Namen EIT Raw Materials wird mehr als 100 europäische Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus dem Ressourcenbereich unter einem Dach verbinden. So sollen Ausbildung, Forschung und Innovation in diesem wichtigen Feld verbessert werden. Ziel ist, die Versorgung der europäischen Industrie mit Rohstoffen zu sichern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Ressourcensektors zu stärken.