HZDR-Beteiligungen am Aufbau von Helmholtz-Forschungsinfrastrukturen
In zentrumsübergreifenden Großprojekten baut die Helmholtz-Gemeinschaft einzigartige Forschungsinfrastrukturen auf, die Nutzern aus Wissenschaft und Industrie einen zentralen Zugang zu hochmodernen Apparaturen und Methoden ermöglichen sollen. Das HZDR beteiligt sich derzeit an den folgenden Aufbaumaßnahmen.
- HIBEF: Helmholtz International Beamline for Extreme Fields
Am Röntgenlaser European XFEL in Hamburg entsteht derzeit die „Helmholtz International Beamline for Extreme Fields“ (HIBEF). Antragsteller waren HZDR und Deutsches Elektronensynchrotron DESY.
HIBEF soll die XFEL-Station für Experimente bei hohen Energiedichten („High-Energy Density Science Instrument“, HED) mit wesentlicher Instrumentierung ausstatten. Ein internationales Nutzerkonsortium, das vom HZDR koordiniert wird, trägt zur Ausstattung von HIBEF bei.
Ab 2019 sollen hier Untersuchungen unter extremen Bedingungen wie hohen Drücken, Temperaturen oder elektromagnetischen Feldern möglich sein. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse lassen sich beispielsweise zur Verbesserung von Modellen der Planetenentstehung nutzen und bieten eine Grundlage für Innovationen in der Material- und Beschleunigerforschung. Vom HZDR wird eine Anlage zur Untersuchung von Materialien in höchsten Magnetfeldern stammen sowie ein Hochleistungslaser für ultrakurze Lichtpulse, der Elektronen an der Oberfläche eines Materials auf einige Milliarden Grad erhitzen kann.
- HEMCP: Helmholtz Energy Materials Characterization Platform
Unter Koordination des Forschungszentrums Jülich (FZJ) arbeiten sieben Helmholtz-Zentren am Aufbau der gemeinsamen Labor-Plattform HEMCP für die Analyse neuartiger Energiematerialien. Neben HZDR und FZJ sind auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB), das Helmholtz-Zentrum Geesthacht für Material- und Küstenforschung (HZG), das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) am Projekt beteiligt.
- HEMF: Helmholtz Energy Materials Foundry
Das Helmholtz-Zentrum Berlin koordiniert den Aufbau der Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur HEMF. An dieser internationalen Nutzerplattform sollen Materialien für neue Technologien zur Energieumwandlung und -speicherung entwickelt und verbessert werden. Unterstützt wird das HZB durch fünf Projektpartner: Das HZDR, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Forschungszentrum Jülich (FZJ), das Helmholtz-Zentrum Geesthacht für Material- und Küstenforschung (HZG) und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
- ATHENA: Accelerator Technology HElmholtz iNfrAstructure
Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt von Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY (Koordinator) und HZDR.
- HESEB: Helmholtz-SESAME Beamline
Die Beamline HESEB wird von den Helmholtz-Zentren DESY (Koordinator), Forschungszentrum Jülich, Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), Karlsruher Institut für Technologie sowie dem HZDR am SESAME Synchrotron in Jordanien aufgebaut. Sie ist die fünfte Beamline und wird "weiches“ Röntgenlicht im Energiebereich zwischen 70 eV und 1800 eV erzeugen. Dieses eignet sich unter anderem zur Untersuchung von Ober- und Grenzflächen, zur Beobachtung bestimmter chemischer und elektronischer Prozesse sowie zur zerstörungsfreien Analyse von Kunstgegenständen.
Mithilfe der Helmholtz-Roadmap für Forschungsinfrastrukturen sollen weitere hervorragende Großgeräte innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft entwickelt und aufgebaut werden.
Mehr Informationen in der aktuellen Roadmap-Broschüre der Helmholtz-Gemeinschaft (PDF)