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Volker Recksiek
Abteilung Metallurgie und Recycling

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Germanium aus Glasfaserkabeln

Lichtwellenleiter in Form von Glasfaserkabeln ermöglichen das Highspeed-Surfen im Internet, Telefonate und übertragen Fernsehprogramme. Damit bilden sie das Rückgrat der modernen Kommunikationsnetze. Die Datenübertragung vollzieht sich, anders als bei früheren Technologien, mittels Licht - also optisch. Das hat den entscheidenden Vorteil einer erheblich höheren maximalen Bandbreite. Es können mehr Information pro Zeiteinheit übertragen werden. Ohne das Metall Germanium können Lichtwellenleiter nicht hergestellt werden. Dafür benötigt die Industrie derzeit fast 30 Prozent des weltweit produzierten Germaniums.

Während der Herstellung von Lichtwellenleitern fallen Schrotte an, die hauptsächlich aus germaniumhaltigem Quarzglas und Kunststoff bestehen. Derzeit gibt es jedoch noch kein Recyclingverfahren, mit dem das Germanium auf wirtschaftliche Art und Weise aus diesen Schrotten recycelt werden kann.

Geplant ist deshalb, ein pyrometallurgisches Recyclingverfahren zu entwickeln, bei dem Germanium- und Siliziumdioxid im Glasanteil der Schrotte zu Chloriden umgesetzt werden. Die Chloride der beiden Elemente lassen sich durch Destillation gut voneinander trennen und können nach weiteren Reinigungsschritten wieder zur Herstellung von Lichtwellenleitern eingesetzt werden. Neben dem pyrometallurgischen Prozess wird auch die mechanische Aufbereitung der Faserschrotte untersucht. Von besonderem Interesse ist die kostengünstige Trennung von Glasanteil und Kunststoffummantelung, die sich aufgrund der kleinen Abmessungen der Faserschrotte schwierig gestaltet.


Laufzeit:      Oktober 2014 - Ende 2017