Seltene Erden in Vietnam erschließen: Gastforscher am HIF

Nachricht vom 20. Oktober 2017

Mit ihren Infrastrukturen und ihrem Know-how tragen Forscher vom HIF seit einem Jahr zu einem Projekt bei, bei dem es darum geht, eine Seltene-Erden-Lagerstätte im Nordwesten Vietnams zu erschließen. Gerade hat der Projektleiter auf vietnamesischer Seite, Prof. Quang-Van Phan, im Rahmen der Kooperation drei Monate in Freiberg verbracht und gemeinsam mit seinen deutschen Kollegen wichtige Zwischenziele erreicht.

Prof. Quang-Van Phan

Prof. Quang-Van Phan

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„In meinem Heimatland gibt es schon Kohle- und Erzbergbau. Die Regierung hat ein großes Interesse daran, nun auch die Seltenen Erden aus der Lagerstätte Nam Xe abzubauen. Ich freue mich sehr, mit meinen Kollegen hier zusammenzuarbeiten und die hervorragenden Einrichtungen nutzen zu können“, meint Prof. Phan.

Der Wissenschaftler kennt Freiberg schon lange. Im Jahr 2003 begann er an der TU Bergakademie mit seiner Promotion, die er 2007 abschloss. Nach seiner Rückkehr nach Vietnam arbeitete er wieder als Dozent an der Hanoi University of Mining and Geology, wo er 2013 den Titel eines assoziierten Professors erhielt. Daneben baute er die Abteilung für Umweltingenieurwesen auf, die er nun leitet. Er fährt fort: „Die Lagerstätte Nam Xe ist aus Sicht des Umweltschutzes eine besondere Herausforderung, denn sie enthält radioaktive Elemente. Unser Projekt hat deshalb das Ziel, umweltfreundliche Methoden zu entwickeln, um die Erze abzubauen, aufzubereiten sowie metallurgisch zu verarbeiten.

Zusammen mit Dr. Robert Möckel und Thomas Heinig vom HIF sowie Partnern der UVR-FIA GmbH ist jetzt eine Reihe von Studienberichten entstanden. Diese zeigen die Ergebnisse der mineralogischen und geochemischen Analyse der Seltenerderze, der Untersuchung geeigneter Aufbereitungsprozesse wie sensorgesteuertes Sortieren, das in der Seltenerd-Rohstoffindustrie bislang noch nicht eingesetzt wird, und der Prüfung von Methoden, um mit den radioaktiven Elementen umzugehen. Am 24. Oktober kehrt Prof. Phan nach Vietnam zurück.


Kontakt: Dr. Robert Möckel