Exzellenz im Blick

Nachricht vom 20. November 2017

Gleich an vier erfolgreichen Antragsskizzen für Exzellenzcluster der TU Dresden ist das HZDR beteiligt:

vergoldete DNA-Röhren

Wissenschaftler aus dem Team von PD Dr. Artur Erbe leiten Strom durch DNA-basierte Nanodrähte, die mit Goldpartikeln besetzt sind. Foto: HZDR │ istockphoto.com │ nmlfd, kynny, Pixabay.com │whilhei, Freepik │kjpargeter

Insgesamt wurden sechs von acht Antragsskizzen der TU Dresden am 29. September 2017 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgewählt. Nun geht die Arbeit erst richtig los, denn es heißt Ärmel hochkrempeln für die Vollanträge. Die erfolgreiche Beteiligung des HZDR belohnt die Helmholtz-Gemeinschaft pro Antrag zunächst mit jeweils 350.000 Euro. Diese Förderung aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds soll generell dabei helfen, die Zusammenarbeit mit Universitäten zu verstärken. Das HZDR muss hierfür Mittel in Höhe der eingeworbenen Summen beisteuern. Mit den Geldern sollen Workshops, Vorab-Gutachten oder Infrastrukturen finanziert werden, aber auch Personal für die Ausarbeitung der Vollanträge. Die Deadline hierfür ist der Februar 2018, im Frühjahr und Sommer lädt die DFG zur Verteidigung ein. Für erfolgreiche Exzellenz-Anträge der TU Dresden mit HZDR-Beteiligung winken Mittel der Helmholtz-Gemeinschaft für weitere zwei Jahre.

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cfaed: Center for Advancing Electronics Dresden
Das cfaed wird bereits seit dem Jahr 2012 im Rahmen der Exzellenzinitiative als Exzellenzcluster gefördert. Es erforscht völlig neue Elektronik für die Informationsverarbeitung. Ziel sind noch geringere Abmessungen, höhere Geschwindigkeit und gesteigerte Energieeffizienz, Kostenreduktion sowie die Realisierung neuer Funktionalitäten.
PD Dr. Artur Erbe: „Das cfaed nimmt die traditionellen Stärken des Dresdner Forschungsumfeldes in der Entwicklung von neuen Materialien und Systemen für die Informationsverarbeitung als Basis für die Forschung an neuartiger Elektronik. Im Mittelpunkt stehen dabei Materialien mit Eigenschaften, die sich von traditionellen Halbleitern absetzen, um damit neue Funktionen zu implementieren. Das Team, das an dieser Herausforderung arbeitet, ist äußerst interdisziplinär und verbindet eine große Anzahl von universitären und außeruniversitären Einrichtungen, zu denen auch das HZDR zählt. Dadurch ergeben sich Möglichkeiten für bahnbrechende Entwicklungen auf dem Gebiet der Elektronik, die in Einzelprojekten nicht erreichbar wären.“

DCM: Zentrum für Materiomik Dresden
Prof. Sibylle Gemming: „Der geplante Cluster DCM: Zentrum für Materiomik Dresden verbindet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften der TU Dresden und ihrer Partner in der Wissenschaftsallianz DRESDEN-concept mit der Vision, programmierbare Materialien Realität werden zu lassen. Das Motto lautet: vom Bit zum Atom zum System oder kürzer ‚from bit to it‘. Zur Umsetzung sind vier experimentelle Schwerpunkte vorgesehen. Daneben hat das DCM eine stark forschungsdatenorientierte Komponente. Aus den Ergebnissen numerischer Simulationen und analytischer Techniken soll eine Datenarchitektur entstehen, welche das ‚Materials Genome’ zum Ausgangspunkt für neuartige, adaptive Material- und System-Lösungen macht, die zugleich robust und autark sein sollen.“

ct.qmat: Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien
Prof. Jochen Wosnitza: „In dem geplanten Cluster ct.qmat arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Würzburg und Dresden zusammen, um fundamental neuartige Zustände der Materie zu erforschen. Hierbei geht es um Materialien, für welche die beobachteten Eigenschaften und Funktionalitäten durch quantenmechanische Wechselwirkungen auf atomarer Ebene getrieben werden. Für diese Materialien spielen zunehmend topologische Effekte eine zentrale Rolle. Neben einem grundlegenden Verständnis der Quantenmaterialien ist auch die Kontrolle von Funktionalitäten als Basis für zukünftige Anwendungen ein Ziel des Forschungsverbundes, an dem das Hochfeld-Magnetlabor Dresden maßgeblich beteiligt sein wird.“

PoL: Physik des Lebens
Prof. Karim Fahmy: „Lebensvorgänge sind in chemische und physikalische Teilprozesse untergliedert, die in räumlich getrennten Reaktionsräumen (Kompartimenten) jeder Zelle ablaufen. Anders als bisher angenommen, erfolgt eine Abgrenzung nicht immer durch biologische Membranen. Dresdner Forscherinnen und Forscher haben die „Tropfenbildungen“ als neuen physikalischen Vorgang der Kompartimentierung im Zytoplasma nachgewiesen. Diese Trennung flüssiger Phasen ist beispielsweise an der Festlegung von Symmetrieachsen in Organismen beteiligt. Das HZDR trägt durch den Einsatz von gepulster intensiver Terahertz-Strahlung im ELBE-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen dazu bei, die dielektrischen Eigenschaften und die strukturierende Rolle von Wasser in solchen biomolekularen Flüssigphasen aufzuklären.“