Pressemeldung vom 6. Juni 2018
Wo Roboter tanzen und Bratpfannen schweben
Tag des offenen Labors am 9. Juni in Dresden-Rossendorf
Unter dem Motto „Kein Wunder: Wissenschaft“ erwartet das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) diesen Sonnabend, 9. Juni, von 10 bis 16.30 Uhr einige Tausend Besucher: Insgesamt 150 Programmpunkte bieten spannende Einblicke in die Welt der modernen Forschung und zeigen, mit welchen Themen sich die Veranstalter befassen. Eingeladen sind neugierige Nachbarn ebenso wie forschungsinteressierte Dresdner und ihre Gäste, Schulabgänger auf der Suche nach dem passenden Berufsziel wie Studenten diverser Fachrichtungen und selbstverständlich auch Familien mit Kindern aller Altersgruppen. Die Physikanten locken mit einer spannenden Bühnenshow und haben für die Jüngsten eine Experimentiermeile aufgebaut. Falls es am Sonnabend heiß wird oder regnet: Die coolen Labore sind auf jeden Fall einen Ausflug wert!
Besondere Anziehungspunkte sind Forschungs-Großgeräte wie das Hochfeld-Magnetlabor, das ELBE-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen oder das Ionenstrahlzentrum. Im Rahmen von Führungen ist zudem erstmals das neue Zentrum für Radiopharmazeutische Tumorforschung (ZRT) öffentlich zugänglich: Durch dicke Glasscheiben hindurch erhalten die Besucher Einblicke in die Produktionsräume, in denen extrem kurzlebige Medikamente für Patienten des Universitätsklinikums Dresden hergestellt werden. Wer Fragen zum Thema Krebs hat, ist am Stand des Stand des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums an der richtigen Adresse.
Vor allem gibt es am Tag des offenen Labors jede Menge Gelegenheit, sich als Forscher auszuprobieren und Neues zu lernen. Mit viel Fantasie und Ideenreichtum haben Wissenschaftler neue Schau- und Mitmach-Experimente für die Besucher entwickelt: Sie sollen Unsichtbares und Unvorstellbares aus der aktuellen Forschung anschaulich und greifbar machen.
Neu zum Tag des offenen Labors ist zum Beispiel das Laser-Schach im ELBE-Zentrum des HZDR: „Laser ausrichten und Gegner matt setzen!“, heißt es für die Besucher. Ein paar Meter entfernt erklären Strahlenphysiker, wie zum Beispiel der Freie-Elektronen-Laser funktioniert, was für Arten von Laserlicht sich damit herstellen lassen und wie sie mit dessen Hilfe messen können, was in einer Materialprobe in einer billionstel Sekunde passiert. Ein unvorstellbar kurzer Zeitraum: im Vergleich dauert sogar ein Wimpernschlag ewig. Im Hochfeld-Magnetlabor lassen Wissenschaftler Raketen starten und Bratpfannen schweben, auch die magnetische „Halfpipe“ ist aufgebaut. Bei Führungen zu Kondensatorbank, Pulszelle und Magneten erfahren Interessierte, wo und wie die stärksten Magnetfelder Europas entstehen.
Spielen für die Forschung
Die Werkstoff-Forscher am HZDR nutzen ebenfalls Magneteffekte: Sie haben Sensoren entwickelt, die sich wie kleine Tattoos auf die Hand kleben lassen. Bereits das normale Magnetfeld der Erde reicht aus, um mit einfachen Gesten durch die virtuelle Realität zu navigieren. Erst vor wenigen Tagen, am 4. Juni, wurde die Gruppe um Dr. Denys Makarov dafür zum „ausgezeichneten Ort im Land der Ideen“ ernannt. Gleich nebenan bringt ein Magnetfeld einen winzigen Roboter zum Tanzen – er kann sogar blitzschnell Fliegen fangen! Im Ionenstrahlzentrum erfahren die Besucher zudem, welche Geheimnisse die Staatlichen Kunstsammlungen ihren Kunstwerken hier entlocken. Unterm Mikroskop werden Nanostrukturen sichtbar und bei Führungen geht es unter anderem darum, wie die Wissenschaft erdgeschichtliche Ereignisse datiert, die viele Millionen oder gar Milliarden Jahre zurückliegen. Am Institut für Fluiddynamik gibt es Experimente mit turbulenten Strömungsgemischen. Die Besucher können Tropfen tanzen lassen oder – als originelles Mitbringsel – sich ein Familienbild mit der Infrarotkamera anfertigen lassen.
Viel Neues aus der Forschung präsentiert auch das Helmholtz-Institut für Ressourcentechnologie Freiberg: Dazu zählen Methoden, um aus Haushalts- und Industrieabfällen wieder reine Metalle zu gewinnen, oder virtuelle Verfahren zur Erkundung von Bodenschätzen. Freunde des Computerspiels sind eingeladen, ihr Können unter Beweis zu stellen: Es geht darum, aus einem Bergwerk so viele Wertstoffe wie möglich zu gewinnen. Besonders im Fokus stehen zudem Mobiltelefone. Wissenschaftler stellen vor, wie sie mithilfe von Computersimulationen die besten Wege zu deren Recycling identifizieren. Damit das nicht nur Theorie bleibt, hat der BUND seine Sammelbox für Althandys aufgestellt.
Bitte nachmachen!
Das Schülerlabor DeltaX öffnet erstmals seine hochmodernen Räume im neuen Gebäude für die Öffentlichkeit und hat neue Experimente für verschiedene Altersgruppen entwickelt. Für die Jüngsten steht das Thema „Farbe“ im Fokus. Hinzu kommen Versuche aus Biologie und Chemie. Zusätzlich gibt es eine Experimentiermeile für Kinder mit den Physikanten: „Bitte nachmachen!“, heißt es in ihrer mobilen Werkstatt für alle Nachwuchsforscher von 4 bis 14 Jahren. Die Sternwarte Gönnsdorf ist ebenfalls mit einem Stand präsent, bei schönem Wetter können die Besucher durch das Sonnenteleskop unser Zentralgestirn beobachten.
Für Unterhaltung sorgt ein buntes Programm auf der Bühne mit großer Physikanten-Show, Clown Zitzewitz vom Universitäts KrebsCentrum und Zauberei für Kinder von Matthieu Anatrella. Die TU Big Band übernimmt den musikalischen Part. Durch das Programm führt der Zauberer und Entertainer Torsten Pfahl. Die Werksfeuerwehr führt Löschübungen vor und bietet Rundfahrten über den Campus mit ihren Löschfahrzeugen.
Veranstaltet wird der Tag des offenen Labors vom HZDR gemeinsam mit der ROTOP Pharmaka GmbH und dem VKTA – Strahlenschutz, Analytik & Entsorgung Rossendorf e.V.
Hinweis zur Anreise:
Kostenfreie Shuttlebusse pendeln im 30-Minuten-Takt zwischen Bühlau, Ullersdorfer Platz (Endstelle der Straßenbahn Linie 11) und dem Forschungszentrum Rossendorf über Weißig und ermöglichen eine bequeme Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Weitere Informationen unter www.hzdr.de/tol
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Dr. Christine Bohnet| Leiterin HZDR-Kommunikation
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