Gemeinsame Pressemitteilung vom 21. September 2020

NCT/UCC Dresden: Neubau für innovative Krebsforschung eröffnet

Gebäude verbindet Forschung und Krankenversorgung / Operationssaal der Zukunft eröffnet neue Perspektiven in der Krebschirurgie / Freistaat investierte 22 Millionen Euro

Nach rund dreijähriger Bauzeit wurde am heutigen Montag (21. September) in Gegenwart des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesforschungsministerium Thomas Rachel die Eröffnung des Neubaus des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) gefeiert. Damit öffnet ein hochmodernes Gebäude auf dem Gelände des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden seine Türen, das Wissenschaftler, Ärzte und Patienten unter einem Dach vereint. Mit einer einzigartigen Forschungsplattform mit Experimental-OP, modernsten Bildgebungs- und Strahlentherapie-Einheiten sowie molekularen und zellbiologischen Laboren bietet der Neubau optimale Voraussetzungen für klinisch-orientierte Krebsforschung auf internationalem Spitzenniveau. Eine fächerübergreifende Tagesklinik schafft zusätzliche Behandlungsplätze. Die Patienten sind zu hohen Anteilen immer gleichzeitig in wissenschaftliche Studien eingeschlossen.

Der Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) vereint Wissenschaftler, Ärzte und Patienten unter einem Dach. ©Copyright: Uniklinik Dresden/Marc Eisele

Der Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) vereint Wissenschaftler, Ärzte und Patienten unter einem Dach. Foto: Uniklinik Dresden/Marc Eisele

In dem Neubau verknüpft das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) die Erforschung von Krebserkrankungen und die Versorgung von Krebspatienten. Ziel ist es, wegweisende Ansätze aus der Krebsforschung schnell den Menschen zu Gute kommen zu lassen. Dafür stehen die Träger des NCT/UCC: das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Für die Errichtung des Gebäudes stellte der Freistaat Sachsen 22 Millionen Euro bereit, weitere gut 3 Millionen Euro kommen aus dem Bundeshaushalt sowie aus privaten Spenden.

Auf vier Etagen und über 3.000 Quadratmetern Nutzfläche arbeiten im Dresdner Neubau künftig rund 200 Wissenschaftler und forschende Ärzte. Zu den herausragenden Forschungsbereichen zählt der „Operationssaal der Zukunft“, in dem Instrumente und Geräte digital vernetzt sind. Wissenschaftler sammeln hier wichtige Daten zur Entwicklung roboter- und computergestützter Systeme für die Krebschirurgie. Der OP ist räumlich unmittelbar mit modernsten Bildgebungs- und Strahlentherapie-Einheiten verbunden. Mit ihrer Hilfe sollen im Rahmen klinischer Studien die Strahlentherapie verbessert, die Präzision minimalinvasiver Krebsbehandlungen erhöht und neue radioaktive Sonden für die PET-Bildgebung etabliert werden. In molekularen und zellbiologischen Laboren untersuchen Forscher zudem, wie sich Tumoren in ihrer Entstehung und in ihrem Wachstum beeinflussen lassen.

Kleeblatt als Gestaltungsmerkmal

Die zentralen Räume der Forschungsplattform sind in Form eines vierblättrigen Kleeblatts angeordnet. Als Gestaltungsmerkmal findet sich das Kleeblatt an verschiedenen Stellen im und am Gebäude wieder.

Der tagesklinische Bereich des Neubaus schließt räumlich unmittelbar an die bestehende Tagesklinik im Portalgebäude an. Er schafft 28 zusätzliche Behandlungsplätze, an denen medikamentöse Therapien verabreicht werden. Wesentliches Merkmal des Gebäudes sind auch mehrere Kommunikationsbereiche, in denen sich Mitarbeiter unterschiedlichster Fachrichtungen und Patienten begegnen und austauschen können.

Ausbau der obersten Etage gesichert

Während der Bauphase wurde das Gebäude um eine zusätzliche Etage erweitert. Hier entsteht ein ONCO-INNOVATION-LAB. Im Sinne einer Denkfabrik werden hier Arbeitsgruppen in den Bereichen digitale Technologien und Datenwissenschaften zusammenarbeiten und neue Strategien und Technologien gegen Krebs entwickeln. Ein besonderer Dank gilt der Stiftung von Beatrix und Heinz-Jürgen Preiss-Daimler, die mit 600.000 Euro die Basis für die Realisierung des Obergeschosses legte, sowie zahlreichen weiteren Spendern. Darüber hinaus stellt das DKFZ aus seinen Mitteln für das NCT/UCC Dresden insgesamt 2,5 Mio. Euro zur Verfügung, die von Bund und Freistaat Sachsen nach dem Helmholtz-Schlüssel 90:10 finanziert werden. Damit kann die zusätzliche Etage nun bis 2022 fertig gestellt werden.

Ministerpräsident Michael Kretschmer betont anlässlich der Eröffnung: „Dresden hat sich zu einem herausragenden Standort der Krebsforschung und Krebsmedizin entwickelt. Das NCT/UCC Dresden ist ein Meilenstein für den weiteren Ausbau des onkologischen Forschungs- und Behandlungscampus. Hervorragende und engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Verbindung mit modernster Technik schaffen beste Voraussetzungen für die weitere Spitzenforschung.“

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow ergänzt: „Es ist vor allem das große gemeinsame Engagement aller Akteure, das die wissenschaftliche Exzellenz dieses Standortes ausmacht. Im Kampf gegen Krebs macht die Wissenschaft deutliche Fortschritte, auch dank der hervorragenden Arbeit, die hier in Dresden geleistet wird.“

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Thomas Rachel erklärt: „Mit der Eröffnung dieses Gebäudes werden die Wege vom Labor ans Krankenbett am NCT noch einmal kürzer. Davon profitieren alle Seiten: Patientinnen und Patienten werden auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis behandelt und gleichzeitig wird die Wissenschaft – im wahrsten Sinne des Wortes – praxisnäher. 30 Jahre nach der Deutschen Einheit hat sich Dresden zu einem Spitzenstandort für Krebsforschung und -versorgung entwickelt. Mit dem neuen NCT hat Dresden jetzt auch Vorbildcharakter für die Entwicklung der personalisierten Krebsmedizin der Zukunft und für weitere NCT-Standorte, die das BMBF fördern wird.“

„Mit dem Neubau erhält das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden nach außen hin ein unverkennbares Gesicht. Das Gebäude erweitert die Kapazitäten der patientennahen Krebsforschung auf dem Campus der Dresdner Hochschulmedizin erheblich. Das kommt auch unseren Patienten unmittelbar zugute. Sie profitieren im Rahmen von Studien von neuesten Methoden zur Diagnose und Therapie. Später sollen diese Fortschritte allen Krebspatienten nützen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand Universitätsklinikum Dresden.

Eröffnung NCT/UCC-Neubau, v.l.n.r: Prof. Michael Baumann, Deutsches Krebsforschungszentrum; Thomas Rachel, Bundesministerium für Bildung und Forschung; Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen; Prof. D. Michael Albrecht, Universitätsklinikum Dresden; Prof. Heinz Reichmann, TU Dresden; Prof. Sebastian M. Schmidt, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf ©Copyright: Uniklinik Dresden/Thomas Albrecht

Eröffnung NCT/UCC-Neubau, v.l.n.r: Prof. Michael Baumann, Deutsches Krebsforschungszentrum; Thomas Rachel, Bundesministerium für Bildung und Forschung; Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen; Prof. D. Michael Albrecht, Universitätsklinikum Dresden; Prof. Heinz Reichmann, TU Dresden; Prof. Sebastian M. Schmidt, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Foto: Uniklinik Dresden/Thomas Albrecht

Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums: „Ziel der modernen, personalisierten Krebsmedizin ist es, Therapie und Diagnostik noch viel individueller auf den einzelnen Krebspatienten zuzuschneiden als es der heutige Standard vorsieht. Die NCTs bieten die dazu benötigte Plattform. Im Dresdner Neubau wird – in enger Kooperation zwischen Ärzten und Wissenschaftlern aus der Hochschulmedizin und dem DKFZ sowie dem HZDR – wegweisende Forschung stattfinden. Den NCT-Standort Dresden zeichnet aus, dass hier mit vielen weiteren hochkarätigen Institutionen eng kooperiert wird. In Verbindung mit dem vernetzten Charakter der NCTs bietet das die Chance, in der klinischen Krebsforschung eine international führende Rolle einzunehmen.“

Prof. Ursula M. Staudinger, Rektorin der TU Dresden: „Wir freuen uns, dass der Neubau den an der TU Dresden ausgebildeten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern optimale Forschungsbedingungen bietet. Über fachliche Grenzen hinweg können hier exzellente Köpfe an der Krebsmedizin von morgen arbeiten.“

Prof. Sebastian M. Schmidt, Wissenschaftlicher Direktor des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR): „Die hervorragende Ausstattung für Bildgebung und Bestrahlung im Neubau bietet uns beste Voraussetzungen, um die Strahlentherapie weiter zu verbessern und neue radioaktive Arzneimittel für die Diagnose und Behandlung von Tumoren zu entwickeln. Wir freuen uns, die starke Zusammenarbeit mit unseren Helmholtz-Kollegen vom Deutschen Krebsforschungszentrum sowie mit unseren lokalen Partnern an der TU Dresden und am Universitätsklinikum unter den exzellenten infrastrukturellen Rahmenbedingungen weiter voranzutreiben.“


Zur Mitteilung stehen vier Bilder in druckfähiger Auflösung zur Verfügung:

Bild 1: Der Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) vereint Wissenschaftler, Ärzte und Patienten unter einem Dach. © Uniklinik Dresden/Marc Eisele

Bild 2: Eröffnung NCT/UCC-Neubau, v.l.n.r: Prof. Michael Baumann, Deutsches Krebsforschungszentrum; Thomas Rachel, Bundesministerium für Bildung und Forschung; Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen; Prof. D. Michael Albrecht, Universitätsklinikum Dresden; Prof. Heinz Reichmann, TU Dresden; Prof. Sebastian M. Schmidt, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf © Uniklinik Dresden/Thomas Albrecht

Bild 3: Im „Operationssaal der Zukunft“ sammeln Wissenschaftler wichtige Daten zur Entwicklung roboter- und computergestützter Systeme für die Krebschirurgie. © NCT/UCC/André Wirsig

Bild 4: Ein integriertes Ganzkörpergerät für die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) steht im NCT/UCC-Neubau für die patientennahe Forschung zur Verfügung. © NCT/UCC/André Wirsig

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