Erfolg für recomine bei der BHP Tailings Challenge

Mit seinem Ansatz zur Aufbereitung chilenischer Bergbauhalden hat es das Bündnis unter die Top Ten Teams für die nächste Runde, der Konzeptentwicklungsphase geschafft

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BHP Tailings Challenge ©Copyright: HZDR

recomine-Koordinator Philipp Büttner bei der Konzeptpräsentation für die BHP Tailings Challenge

Foto: HZDR

Ein Team unter der Koordination von recomine, einem BMBF geförderten, sächsichen WIR-Bündnis zu Bergbaualtlasten am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF), einem Institut am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), hat die nächste Stufe der BHP-Tailings-Challenge erreicht. Der dreistufige Innovationswettbewerb fordert die teilnehmenden Teams auf, Konzepte zu entwickeln, mit denen der Abraum aus dem Kupferbergbau erheblich reduziert werden kann. Ziel ist es, die Größe von zukünftigen Abraumhalden des Kupferbergbaus in der Zukunft zu reduzieren. Der recomine-Ansatz ist einer von zehn Ausgewählten aus 153 weltweiten Vorschlägen, die im Sommer 2020 eingereicht wurden. Nach einer Auftaktpräsentation im Januar 2021 wird BHP Mustermaterial für Experimente zur Verfügung stellen, um den Ansatz zu testen. Im Sommer 2021 werden die Teams ihre Testnachweise präsentieren und BHP wählt drei Gewinnerteams für die finale Phase aus.

Restschlämme aus dem Bergbau können eine wichtige Quelle für wertvolle Materialien sein. Bisher konnten diese entweder technisch nicht weiterverwertet werden oder waren für die Branche nicht von Interesse. Das britisch-australische Rohstoffunternehmen BHP (ehemals Broken Hill Proprietary) hat nun die „BHP Tailings Challenge“ ins Leben gerufen, ein Wettbewerb, der die Entwicklung innovativer Lösungen für die Verwertung von Bergbaurückständen fördern soll. Die Fundación Chile unterstützt den Wettbewerb mit ihrem Innovationsprogramm EXPANDE. Chile ist der weltweit führende Kupferlieferant und hat ein Interesse daran, den derzeitigen Umgang mit den großen Mengen anfallender Reststoffe zu verbessern. Kupfer und andere Nichteisenmetalle können daraus nicht vollständig herausgelöst werden.

Bergbauexperten entwickelten unter Koordination des recomine-Büros am HIF ein Konzept für den Wettbewerb. Einer der Partner ist die TU Bergakademie Freiberg mit vier Instituten: Institut für Anorganische Chemie, Institut für mechanische Verfahrenstechnik und Aufbereitungstechnik, Institut für Thermische Verfahrenstechnik, Umwelt- u. Naturstoffverfahrenstechnik sowie das Institut für Nichteisen-Metallurgie und Reinststoffe. Außerdem tragen die G.E.O.S. mbH, das Forschungsinstitut für Leder- und Kunststoffbahnen (FILK) sowie das Sustainable Minerals Institute der Universität Queensland mit neuartigen und entscheidenden technologischen Entwicklungen zum Projekt bei. Gemeinsam hat das Konsortium einen Ansatz mit modular angeordneten Verarbeitungsschritten für Flotationsrückstände und Prozesswasser erarbeitet.

Am 19. Januar 2021 wurde das Konzept auf einem Demo Day den größten Akteuren des südamerikanischen Bergbaus vorgestellt. „Unser Ansatz berücksichtigt drei vielseitig anwendbare Module: ein Modul zur Aufbereitung von Abraumhalden mit anschließender Wertstoffmineralgewinnung, ein Modul zur Aufbereitung von Feststoffen zur Verwertung des Materials als Baustoff und ein Modul zur Wasseraufbereitung, um die wertvolle Ressource Wasser zu recyceln. Wir glauben, dass unser Ansatz den Bergbau sowie die Umweltbedingungen verbessern wird“, sagt Philipp Büttner, Koordinator von recomine. „Der Wettbewerb ist eine perfekte Gelegenheit, das Know-how von recomine und unseren regionalen Partnern in die Welt zu exportieren und zu zeigen, was unsere Region kann. Dass wir die nächste Stufe erreicht haben, zeigt, dass unser Konzept vielversprechend ist.“ Nach der Auftaktpräsentation im Januar 2021 wird BHP Mustermaterial an die teilnehmenden Teams versenden. Das recomine-Konsortium wird Experimente durchführen, die die Machbarkeit des Konzepts nachweisen. Mit der Präsentation ihrer experimentellen Ergebnisse treten die zehn ausgewählten Teams im Sommer 2021 gegeneinander an. Drei dieser Konzepte haben dann in der nächsten Stufe der BHP Tailings Challenge die Möglichkeit, ihre Ansätze vor Ort zu demonstrieren.

 
Weitere Informationen:

Philipp Büttner

Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR

Tel.: +49 351 260-4417

E-Mail: p.buettner@hzdr.de | www.recomine.net